Debatte

Politik
Anmoderation von Conny:
Hier was interessantes zu Kundgebungen für eine abgewirtschaftete Regierung. Erkenntnis: Plätze eindrucksvoll mit Massen an Menschen zu füllen, die sich für den Kurs der Regierung aussprechen, ist keine Kunst...

Kommentare (9)

Conny • 06.02.2024
Hier ein Kommentar zu den Anti-Rechts Demos aus den Nachdenkseiten (Quelle: https://www.nachdenkseiten.de/?p=110639)
Ausschnitt:
"Noch nie war antifaschistischer Widerstand so einfach – ein wunderbares Ritual, das nur Gewinner kennt. Der brave Bürger fühlt sich endlich wieder gut und wähnt sich auf der richtigen Seite der Geschichte. Die AfD jubelt, weil sie wieder in den Schlagzeilen ist. Die Regierung ist happy, weil niemand mehr über vermurkste Heizungsgesetze, Schattenhaushalte, milliardenschwere Rüstungsprogramme, den suboptimal laufenden Krieg in der Ukraine oder die unzufriedenen Bauern spricht. "
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Conny • 04.02.2024
Noch ein kleiner Nachtrag zu unserem unten diskutierten Thema: "Kriterium, welcher Preis für ein gesellschaftliches Engagement zu zahlen ist".
Bin gestern beim Museumsbesuch wieder auf den Bundschuh Bauernaufstand um 1500 gestoßen. Angesichts des Risikos und der Konsequenzen, die diese sich aus verzweifelt prekären Verhältnissen befreien wollenden Aufständigen erwartete, erscheint die Zahl von 7000 Oppositionellen aus heutiger Perspektive riesig. Nach dem Verrat der Aufständischen wurde in der damals üblichen Manier, die Gefassten gefoltern, ihnen die Schwurfinger abgeschlagen und die Anführer gevierteilt.
Die Erforschung von Motivationsfaktoren, die zum Eingehen des Risikos in einer Opposition erforderlich ist, finde ich persönlich innerhalb der Menschheitsgeschichte ein sehr interessantes Thema.
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Hans Falkenau • 28.01.2024
Habe leider erst jetzt das Video angeschaut. Großartig, wenn man weiß, dass ein paar Monate später der sozialistische Spuk vorbei war :-) Besonders klasse finde ich die Schlagzeilen am Anfang. Mein Favorit dabei ist „Machtvolles Bekenntnis zur Lebenskraft des Sozialismus“.
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René Nehring • 25.01.2024
Hallo Conny, vielen Dank für den Link! Ich habe als Schüler im Frühjahr 1989 miterlebt, wie sich die SED-Führung bejubeln ließ. Ein halbes Jahr später war alles vorbei. Und somit besagen Bilder von Massen gar nichts über die Stimmung in einem Land.
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Conny • 25.01.2024
Interessant. Ich kenne solche Erzählungen nur von meiner Mutter und Verwandtschaft. Den Film hatte ich noch nie gesehen, fand ihn aber sehr eindrücklich.
Mein Kriterium zum Beurteilen von wirklichen Anliegen ist der Preis, den man zur Äußerung seiner Kritik zahlen muss. Insofern fand ich die Massen, die sich in der sterbenden DDR als Kritiker auf die Straße begaben, wahnsinnig eindrücklich. Ebenso die Menschen die sich heutzutage - gegen den Strom schwimmend - in ihrer Kritik zu verschiedenen Themen versammeln. Je höher die Hürde und die Diffamierung, desto eindrücklicher.
Ein pures "wir sind mehr" sagt überhaupt nichts aus. Die Mehrheit schwimmt nicht gegen den Strom. Sie wartet, bis sich der Wind dreht und segelt dann fröhlich in die Gegenrichtung.
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René Nehring • 27.01.2024
Dein Kriterium, welcher Preis für ein gesellschaftliches Engagement zu zahlen ist, finde ich gut, Conny. Allerdings muß man dann auch sagen, daß die Gegenwart heute mit der einer echten Diktatur wie in der DDR absolut nicht vergleichbar und schon gar nicht gleichzusetzen ist. Als ich im Herbst 1989 als noch nicht einmal 14jähriger Schüler in ein Friedensgebet gegangen bin, war die Mauer noch nicht geöffnet, und ich war mir nicht sicher, ob ich beim Rausgehen zusammen mit einem Freund, mit dem ich dort war, nicht eventuell von der Stasi mitgenommen werden würde. Allein die schiere Masse der Teilnehmer hat uns geschützt. Noch größere Risiken sind die Demonstranten in Leipzig eingegangen. Die haben zum Teil damit gerechnet, daß auf sie scharf geschossen werden könnte – und haben sich deshalb ihre Kinder für den Fall der Fälle gegenseitig zur Adoption freigegeben.
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Conny • 27.01.2024
Schon klar. Gleichsetzten kann man das zum Glück nicht. Aber das Risiko, wirtschaftlich ruiniert zu werden, wenn man heute auf der falschen Seite steht, ist real und die Abschreckung wirkt.
Nehmen wir mal an, du möchtest dich auf einer legalen Veranstaltung selbst ein Bild darüber machen, was die Politiker zu reden und selbst einige kritische Fragen stellen. Kein Problem? Weit gefehlt. Bei der AfD kannst du das nicht, ohne Spießrutenläufe oder Beschimpfungen über dich ergehen zu lassen oder fotografiert zu werden - mit der Androhung der Denunziierung. Es spielt dabei keine Rolle, dass du selbst nichts illegales machst oder was du persönlich darüber denkst. Ich finde sowas eine Frechheit - und das ist noch milde ausgedrückt - und es beleidigt mein Rechtsempfinden.
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Conny • 27.01.2024
Hier noch eine netter Zusatz zum "Bekenntniszwang" - geschrieben von einem Ossi:
https://www.publicomag.com/2024/01/warum-mich-der-haltungssport-aus-dem-stadion-vertrieben-hat-eine-abrechnung/
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René Nehring • 27.01.2024
Danke für diesen Link, Conny! Auch wenn wir – siehe mein Kommentar oben – weit von DDR-Verhältnissen entfernt sind, ist es immer wieder wichtig anzusprechen, wenn irgendwo totalitäre Elemente auftreten. Und das Auffordern eines Fußballtrainers, sich in einem gewissen Sinne gesellschaftlich zu bekennen, hat totalitäre Züge.
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