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Kommentare (4)

Fritz Bollmann • 09.01.2023
Rußlands Geschichte kennt keinen Rechtsstaat, keine Gewaltenteilung, keine Trennung von Kirche und Staat (während der Zeit der Sowjetunion war die Orthodoxe Kirche vollkommen vom KGB unterwandert), selbst ein Bürgertum im westeuropäischen Sinne hat es kaum gegeben, keine in der Gesellschaft wirksam werdende Aufklärung (nur in Teilen des Adels). Die Leibeigenschaft der Bauern wurde erst 1861 aufgehoben, faktisch blieben die Bauern jedoch in der Abhängigkeit oder mussten zum Proletariat in den Städten werden. Nach der Revolution von 1905 wurden viele reformen in Gang gesetzt und es gab einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Der erste Weltkrieg und der bolschewistische Putsch setzten dem ein Ende. Rußland ist eine komplett ander Welt als der rest Europas, nur in den Großstädten kann man sich darüber hinwegtäuschen. Die russische Gesellschaft war eine zutiefst grausame. Rußland wird nie ein Land werden, dass Westeuropa auch nur in Ansätzen ähnelt, weil einfach die jahrtausendelange gemeinsame Geschichte der lateinischen Kirche und allem, was damit zusammenhängt fehlt. Ein französischer Rußlandreisender im 17. Jahrhundert, der über seine Reise ein damals berühmt gewordenes Buch schrieb (sein Name fällt mir gerade nicht ein), hat in dem Buch die Frage aufgeworfen und nicht beantwortet: Man weiß nicht, ob Rußlands Herrschaft so grausam ist, weil der russische Bauer (es gab praktisch nur Bauern neben dem Adel) so grausam ist, oder ob der Bauer so grausam ist, weil die Herrschaft so grausam ist. Die Frage ist bis heute aktuell und unbeantwortet.
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Elsa Klaus • 09.01.2023
Leider ist der Artikel hinter einer Bezahlschranke.
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Luise Sievers • 08.01.2023
Man kann über unser Deutschland sagen, was man will, aber solche menschenrechtsverletzenden bzw. menschenverachtenden Umgang wie z.B. in Russland gibt es bei uns zum Glück nicht.
Wir dürfen zwar auch nicht alles straffrei sagen, aber die Polizei mit uns so umgehen würde, wie sie es zum Beispiel mit Kamardin in Russland gemacht hat, würden diese Polizisten direkt ins Gefängnis wandern.
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Hans Falkenau • 08.01.2023
Na ja, die Zugriffe der Polizei gegen manche Corona-Demo waren schon sehr fragwürdig. Allerdings sind wir von Zuständen wie in Russland sicherlich weit entfernt. So konnten zum Beispiel bei uns die Organisatoren von Demos bei einem Verbot durch die Polizei immer wieder Erfolge vor Amtsgerichten erzielen und eine Aufhebung der Verbote erwirken. Andererseits stellt sich die Frage, warum überhaupt die Polizei (und die hinter ihr stehenden Politiker wie der damalige Berliner Innensenator Geisel, der offen erklärte, grundsätzlich nichts gegen Demonstrationen zu haben, sondern nur, wenn sie gegen seine Politik gerichtet sind) so viele Verbote ausgesprochen haben. Allein diese Fragestellung gibt bereits eine Antwort.
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