Für mich klingt der Name nach einer ähnlichen Geisteshaltung wie „Querdenker“ - eben nach Protest.

Aus PR-Sicht ist er ein Eyecatcher, andererseits bin ich skeptisch, ob Wut und „
Bürgerlichkeit überhaupt zueinanderpassen.

Aber das ist ja gerade der Witz: die Bürger sind immer sehr hinnehmend und duldsam - so ist zumindest das Image. Wenn sie sich dann aber erregen, dann muss es schon dick kommen. Und dann sind alle erstaunt - siehe bei Stuttgart 21.

Aber die Erwartungshaltung ist bei bürgerlichen Parteien - leider - eine andere. Schon bei der Frage, ob „man“ zu einer Demonstration geht oder nicht, scheiden sich die Geister. Während niemand die Nase rümpft, wenn Linke, Grüne oder Sozialdemokraten auf die Straße gehen.

Die „Bürger in Wut” sind 2004 aus den lokalen Resten der Schill-Partei hervorgegangen. Es handelt sich also um eine konservative bürgerliche Partei. Den Namen finde ich nicht glücklich, da er die Partei radikaler erscheinen läßt als sie vermutlich ist.

Spannend ist das Abschneiden der BiW durch ihre Partnerschaft mit der erst vor einigen Monaten gegründeten Partei „Bündnis Deutschland“, die sich als Sammelbecken für jene Wähler versteht, die sich bei Union und FDP nicht mehr wohlfühlen, denen die AfD jedoch inzwischen zu weit nach rechts gerückt ist. Bis jetzt galt die neue Partei mit diesem Ansinnen weitgehend als chancenlos. Nun haben sie immerhin einen ersten Landtag erobert.

Hi René, ich finde den Namen auch zu einengend. Er erinnert mich an Stuttgart 21. Dort wurden die Wutbürger geboren. Momentan passt der Name wahrscheinlich gut, aber später müssen sie ihn wahrscheinlich mal ändern. Das haben andere Parteien bei Zusammenschlüssen ja auch schon gemacht.