Vor einigen Jahren habe ich mal ausnahmsweise im bayrischen Wahlkampf eine Fragerunde mit den damaligen Spitzenkandidaten Markus Söder und Katharina Schulze angeschaut. Ich war so entsetzt von dieser "Katha", dass mir Söder schon fast als die Inkarnation der Vernunft vorkam. Dass dem nicht so ist, bzw. er einfach nur ein sehr gewiefter Opportunist und guter Selbstdarsteller ist, weiss ich inzwischen auch. Also: Wahl zwischen Pest und Cholera.

Wie von allen großen und / oder alteingesessenen Parteien, nicht viel. Zu viele Selbstdarsteller, zu viele überschätzte und weltfremde Akademkiger, zu wenig Praktiker zu wenig Nähe zum Alltag der Menschen, die den Laden hier noch immer am Laufen halten.

Ich fand - auch als Norddeutscher - die alte CSU immer cool. Sie hat es geschafft, glaubhaft zugleich wertkonservativ, technologisch fortschrittlich und sozialbewusst zu sein. Eine perfekte Volkspartei. Doch davon ist leider nichts mehr übrig. Die Partei hat durch die vielen Södereien nicht nur ihren Kurs verloren, sondern ihr Bewusstsein von dem, was sie eigentlich ist.