Ich habe eine Freundin aus Nigeria (studierte Pharmazeutin, hervorragend integriert). Sie regt sich regelmäßig über Wirtschaftsflüchtlinge auf, weil die dafür sorgen, dass Migranten allgemein einen schlechten Ruf haben. Sie sagt immer, wenn sie einfach gesagt hätte, dass sie flüchten musste, wäre ihr Leben einfacher gewesen. Hart arbeitende, sich integrierende Migranten gibt es viele. Nur die, sie das Sytem ausnutzen, sorgen dafür, dass sie nicht gesehen werden.
Und anstatt dafür zu sorgen, dass es die sich integrierenden Migranten einfacher haben, macht man es lieber den Sozialschmarotzern einfach...
Migration und Integration ist harte Arbeit! Jeder auch noch so integrationswillige Migrant kann das sicher bestätigen. Es verlangt einem viel Kraft und Durchhaltewillen ab, in einem fremden Umfeld Fuß zu fassen.
Woran erkennt man integrationswillige Migranten? Daran, dass sie nicht mit einer überzogenen Anspruchshaltung kommen und dass sie sich neben ihrer Tätigkeit und der eigenen Integrationsarbeit sogar oft noch ehrenamtlich für ihre neue Gemeinschaft einsetzen. Kenne da einige Beispiele ... mit einem bin ich verheiratet.
Kein Land der Welt – auch nicht die klassischen Einwanderungsländer wie USA, Kanada, Australien – lässt Ausländer einfach rein und gibt ihnen dann auch noch in kürzester Zeit die Staatsbürgerschaft. Diese gibt es nur gegen entsprechende Integrationsleistungen!
Sehe ich auch so. Das entspricht auch unserer bisherigen Einwanderungsgeschichte. Als Land in der Mitte Europas kennt Deutschland seit Jahrhunderten Migration. Schon im alten Preußen konnten sich Hugenotten, Juden, russisch-orthoxe Altgläubige und Salzburger Protestanten niederlassen und Staatsbürger werden. Aber niemals ohne Integration.
Im Prinzip hat Dobrindt recht: Einwanderung ohne Integration kann nur Scheitern. Die Frage ist, ob die CSU es ernst meint – oder mal wieder nur so tut, als ob …
Und anstatt dafür zu sorgen, dass es die sich integrierenden Migranten einfacher haben, macht man es lieber den Sozialschmarotzern einfach...