Ob an den Vorwürfen gegen den Prinzen Reuß etwas dran ist, weiß ich nicht. Wenn ich jedoch einkaufen gehe oder Bahn fahre oder sonst irgendwie in der Öffentlichkeit bin, habe ich weniger Angst vor den „Reichsbürgern“, sondern viel mehr vor islamistischen Terroristen.
Hallo Conny, ein interessantes Thema. Ich bin dabei hin und hergerissen: Einerseits halte ich die Reichsbürgerszene definitiv nicht für harmlos, weil schon das Bestreiten der Existenz der Bundesrepublik Deutschland als Staat bedeutet, daß den «Reichsbürgern« eine andere staatliche Ordnung vorschwebt. Zudem gab es Vorfälle, bei denen Anhänger dieser Szene auf Polizisten geschossen haben. Andererseits fällt es mir schwer, mir vorzustellen, daß diese Träumer tatsächlich in der Lage gewesen sein sollen, unseren Staat aus den Angeln zu heben.
Ich habe nicht recherchiert... kennst du dich aus, René, was für eine Ordnung denen genau vorschwebt? Was stört sie denn genau so sehr an der sogenannten illegitimität der Bundesrepublik, die niemanden sonst stört? Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht ganz.
Hallo Conny, ich bin zwar nicht René, aber ich kann, glaube ich, Deine Frage trotzdem kurz beantworten:
Die „Reichsbürger“ sind der Meinung, dass das Deutsche Reich 1945 nicht untergegangen ist, sondern fortbesteht und dass deshalb der Bundesrepublik die Legitimation fehlt. Die ja obendrein noch von den Alliierten gegründet wurde. Deshalb lehnen sie jegliches Handeln von Vertretern dieser Bundesrepublik ab. Dazu gehören vor allem Gesetze und Verordnungen, Steuern und Abgaben oder Bußgelder für Falschparken.
Warum die „Reichsbürger“ so handeln, weiß ich nicht. Jedenfalls können sie nicht ernsthaft bestreiten, dass es einen Staat namens Bundesrepublik Deutschland gibt. Dass dieser existiert, wird ihnen gerade durch die Polizisten, die sie verhaftet haben; die Staatsanwälte, die sie anklagen und die Justizbeamten, die sie im Gefängnis betreuen, deutlich klargemacht.
Sehr unterhaltsam. Was haltet Ihr von dieser Geschichte?