Ich liebe Fußball. Egal, welches Geschlecht grade spielt.

Bei mir ist's das genaue Gegenteil. Wenn Freunde gucken wollen, sage ich nicht nein, ansonsten könnte es mich nicht weniger interessieren…

Hi Renking bist du wieder zurück? Du wolltest doch noch unter der Rubrik Technik/Verkehr deine aktuellen Erfahrungen mit dem Deutschlandticket schreiben... ich bin schon sehr gespannt!

Oh danke für die Erinnerung. Werde ich nachher machen.

Ich muss gestehen, daß ich Frauenfußball vor allem dann schaue, wenn die Herren Pause haben. Dann jedoch mit großem Interesse.

Was mich an Frauenfußball in Deutschland immer stört ist, daß er noch mehr gesellschaftspolitisch aufgeladen ist als der Männerfußball. Zuerst die ganzen Themen rund um Gleichberechtigung (vor allem Gender-Pay-Gap), dann zunehmend auch queere Themen (da viele Spielerinnen lesbisch sind) und natürlich auch Integrationsthemen. Was dann fast schon zwangsläufig in den Hintergrund tritt ist der Fußball.

Guter Hinweis! Ich denke hier an die Personalie Steffi Jones. Als die ehemalige Nationalspielerin die Nachfolge der überaus erfolgreichen Silvia Neid im Amt der Bundestrainerin antrat, wurden sowohl von Seiten des DFB als auch von den Medien nicht ihre Kompetenz herausgestellt, sondern ihr Geschlecht, ihre sexuelle Orientierung und ihre dunkle Hautfarbe. Alles zusammen galt als Zeichen der Modernität der Frauennationalmannschaft.

Und obwohl sich dann schnell Misserfolge einstellten, dauerte es eine ganze Weile, bis der Verband personelle Konsequenzen zog. Zu wirkmächtig war die Geschichte von der queeren, farbigen Fußballerin.

Wir hatten ja das Thema schon. Ich mag am Fußball neben der Technik und der Spieldramatik auch die Athletik und die gefällt mir bei den Männern besser. Insofern schaue ich lieber Männerfußball. Bei anderen Sportarten mit anderen Schwerpunkten ist dies nicht so. Beim Turnen z.B. schaue ich beide Geschlechter gleich gerne an.
Leider muss ich auch nochmal in die Kerbe mit der gesellschaftspolitischen Aufladung hauen: unter den spärlichen Berichten zur Frauen Fußball WM auf Sportschau.de gibt es genau eine Reportage über eine Nationalspielerin - und es ist die einzige dunkelhäutige im Team. Ich habe sie bei der EM spielen sehen - nicht oft, denn sie spielte wenig und nicht speziell erfolgreich oder beeindruckend. Eigentlich ziemlich durchschnittlich. Welche andere Spielerin mit ähnlichen Verdiensten würde in einem Extra-Portrait im Titel als "Auf dem Weg zur deutschen WM-Hoffnung" vorgestellt werden? Ich finde das peinlich. Es dient dem Anliegen der Gleichberechtigung in keiner Weise, sondern unterhöhlt das Anliegen und macht es lächerlich.
Ich habe eine dunkelhäutige Schülerin, die eine Schülerin unter vielen ist. Nicht besser und nicht schlechter als alle anderen. Ich beurteile sie nach ihrer Leistung. Punkt. Ich denke nicht über ihre Hautfarbe nach. Ich halte mich an den berühmten Satz: "I look to a day when people will not be judged by the color of their skin, but by the content of their character."