Anmoderation von Hans Falkenau:
Hier hat jemand richtig die Nase voll. Bin gespannt auf Eure Meinung.

Kommentare (14)

Grüne Flora • 06.07.2023
Da ich heute morgen wenig Zeit hatte, konnte ich nur kurz etwas einwerfen. Hier nun ein längerer Kommentar zu dem Artikel:

Ich weiß, dass die Berliner Zeitung kein AfD-Blatt ist und ich will dem Autor auch keine AfD-Nähe unterstellen. Dennoch bedient er mit seiner Argumentation natürlich die AfD-Grunderzählung, dass außer der selbsternannten „Alternative“ alle anderen Parteien einen Einheitsbrei bilden würden.

Wer sich von dieser Legende löst, kann kaum übersehen, dass die Grünen für ihre wichtigsten Projekte wie die Energiewende in den letzten Wochen und Monaten viel Prügel bezogen haben. Und zwar nicht nur von Merz und Söder (von Weidel, Chrupalla & Co. sowieso), sondern auch von der FDP und in Teilen sogar von der SPD.

Insofern kann von einer Einheitspartei keine Rede sein.
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Mahdi • 06.07.2023
Kann dem Autor nur zustimmen.
Bin auf weitere Artikel zu dem Thema gespannt.
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René Nehring • 05.07.2023
Ich finde die Darstellung etwas zugespitzt, weil sie im Grunde unterstellt, daß die Union freiwillig Mitglied der „Oligarchischen Einheitspartei Deutschlands“ ist. Tatsächlich ist es eher so, daß die meisten Politiker von CDU und inzwischen auch CSU eher vor der linksgrünen kulturellen Dominanz kapituliert haben. Aber ich kann verstehen, wenn ein Betrachter sich einfach nur die Ergebnisse ansieht und feststellt, daß unsere Parteien (bis auf eine) oftmals einem Einheitsbrei gleichen.
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Grüne Flora • 06.07.2023
Die „linksgrüne kulturelle Dominanz“ ist auch wieder so eine Erzählfigur, die mit der Wirklichkeit wenig gemein hat.

Es mag ja sein, dass es in den Medien und im Kulturbetrieb eine Mehrheit für grüne und linke Positionen gibt. Andererseits hat es bei Wahlen in der Bundesrepublik meistens keine rot-grünen Mehrheiten gegeben. Offensichtlich haben also die Präferenzen der Journalisten der CDU und der FDP nicht geschadet, oder?

Wenn es jetzt den Grünen gelingt, mit gerade einmal 15 Prozent der Stimmen einen Großteil des Zeitgeistes zu prägen, dann doch wohl nur, weil entweder ihre Argumente stimmig sind - ode weil andere Parteien (vor allem die CDU) keine eigenen Argumente haben.
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Mahdi • 06.07.2023
"linksgrüne kulturelle Dominanz"? Ich weiß schon, was Du meinst, aber was viele als "linksgrün" bezeichnen, hat weder mit links, noch mit grün etwas zu tun. Höchstens insofern, dass deren Agenda auf nahezu stalinistischer Weise durchgedrückt werden soll.
Links sollte eigentlich für soziale Gerechtigkeit (u.a.) stehen und grün für ökologische Nachhaltigkeit und beide für Frieden.
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Conny • 05.07.2023
freiwillig - gezwungen...
Ich habe mich oft in den vergangenen Jahren gefragt, woran es liegt, dass die kritischen Stimmen innerhalb der CDU es nicht schaffen, sich zusammen zu organisieren. Immerhin haben sie eine Menge Mitglieder. Ein Versuch war ja die WerteUnion. Da hört man garnichts mehr.
Die Hoffnung auf ein Zusammenraufen der Kräfte, die normale moderate konservative Politik für die konservativ heimatlosgewordenen Menschen macht, ist uns abhanden gekommen, als es 2018 10 Minuten standing ovations für Angela Merkel von ihrer eigenen Partei gab.
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Grüne Flora • 06.07.2023
Die CDU hat doch einfach keine eigenständigen Positionen mehr. Was ich nicht schlimm finde, da mir die Partei egal ist. Aber wo nichts ist, gibt es auch nichts, wofür man eintreten könnte.

Auch die WerteUnion hat doch keine eigenen konstruktiven Überzeugungen. Sie wissen, wogegen sie sind, und sind bemüht, das etwas weniger radikal zu formulieren als die AfD. Aber mehr ist da nicht.
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Conny • 05.07.2023
Ich bin sehr weit weg von Berlin, deshalb die Frage: welche Reichweite hat denn die Berliner Zeitung? Für wieviele Menschen spricht sie? Ist es ein Printmedium oder nur online?
Da Union Berlin als Extrarubrik auftaucht, gehe ich davon aus, dass es ein "Ost-Blatt" ist, oder?
Ich frage alle diese Fragen, weil der Autor sagt, "Mutbürger" haben zu wenig Presse. Wird die Berliner Zeitung auch von Menschen gelesen, die sich normalerweise nicht in alternativen Medien informieren?
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Mahdi • 06.07.2023
Danke, dass Du mich drauf aufmerksam gemacht hast, denn es war mir gar nicht aufgefallen, dass Union Berlin eine Extrarubrik im Menü ist. Jetzt gefällt mir die Zeitung erst richtig gut! :D
EISERN UNION!!
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René Nehring • 05.07.2023
Hallo Conny, die „Berliner Zeitung“ hat eine lange und bewegte Geschichte.

Die erste Ausgabe erschien noch im Mai 1945, damit ist sie die erste (!) nach 1945 gegründete Zeitung Deutschlands. Herausgegeben wurde sie zunächst von der Sowjetischen Militäradministration, später vom Zentralkomitee der SED.

Nach der Wende gehörte die „Berliner Zeitung“ (übrigens nicht zu verwechseln mit der „B.Z.“, das ist Berlins größte Boulevardzeitung) mehreren westlichen Verlagsgesellschaften, die versuchten, daraus so etwas wie „eine deutsche Washington Post“ (so der zwischenzeitige Chefredakteur Erich Böhme) zu machen: u.a. Gruner + Jahr, Holtzbrinck und DuMont. Aber aus unterschiedlichen Gründen wurde kein Haus so recht glücklich mit der Zeitung.

Seit 2019 gehört das Blatt nun dem (Ost-)Berliner Ehepaar Silke und Holger Friedrich, die seit der Wende ein erfolgreiches Software-Unternehmen aufgebaut haben.

Ich persönlich finde den Kurs der Friedrichs sehr interessant, weil er sowohl „mainstreamige“ als auch unangepasste Autoren und Interviewpartner zu Wort kommen läßt - ohne in irgendwelche dubiosen Ecken abzudriften. Ein erstes großes Achtungszeichen war zum Beispiel in der Corona-Zeit ein Interview mit Jan Josef Liefers, der seine eigene Prominenz als „Tatort“-Schauspieler dazu nutzte, um auf das prekäre Leben der meisten Künstler in diesen Tagen hinzuweisen.

Insofern kann ich nur empfehlen, regelmäßig in die „Berliner Zeitung“ zu schauen.
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Conny • 05.07.2023
Danke für diese Erläuterung. Man lernt hier echt was dazu auf tagatin : )
Berlin oder generell der Norden von Deutschland ist für mich fast eher eine Reise in ein anderes Land als die Reise Richtung Alpenraum. Für nen Kaffee kann ich kurz nach Frankreich rüber gehen.
Aber das macht es ja spannend....
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Grüne Flora • 06.07.2023
Stimme Dir zu, dass man bei tagating einiges lernt. Auch wenn ich nicht immer mit allen Diskutierenden einverstanden bin. Aber das ist ja auch der Sinn einer Debatte.
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Marie Stüdemann • 04.07.2023
Oha, da hat aber jemand richtig durchgeladen.

Aber verstehen kann ich den Autor sehr gut. Wir haben eine Menge gigantischer Probleme - und eine erdrückende Mehrheit in Politik und Medien sorgt dafür, dass darüber nicht gesprochen wird.
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Grüne Flora • 06.07.2023
Ich finde, dass in letzter Zeit sehr viel darüber gesprochen wurde.
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