Debatte

Kultur
Anmoderation von Grüne Flora:
Wahrscheinlich kein Thema zum Debattieren, aber vielleicht zum Drüberreden: Die Schallplatte wird 75. Welche Rolle spielt Vinyl für Euch?

Kommentare (8)

Hans Falkenau • 22.06.2023
Ich bin zwar in Vielem ein konservativer Mensch, aber nicht in Sachen Musik. Auf meinem iPhone sind tausende Songs - jederzeit verfügbar und durchaus in einer richtig guten Qualität. Hinzu kommt die Möglichkeit, über Audible und Spotify endlos Hörspiele und Songs nachladen zu können. Was will man mehr?
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Marcus Izac • 23.06.2023
Ist eben sehr individuell :) Habe mir irgendwann sogar noch zwei alte Bandmaschinen gekauft (AKAI GX-635D und Technics RS-1700), weil mich das ähnlich fasziniert. Ist vielleicht vergleichbar mit Leuten, die alte Autos, Motorräder, Traktoren oder Fahrräder sammeln. Die modernen Varianten sind oft bequemer und/oder sparsamer, aber darum geht es denen nicht.

Ich habe meine Bibliothek natürlich auch parallel auf dem Telefon bzw. im Netzwerk und in jedem Raum verfügbar, aber manchmal ist es eben auch schön, sich einfach hinzusetzen und einfach nur Musik zu hören. Es ist einfach irgendwie nicht das Gleiche, wenn es aus dem Handy oder dem SBC vom Netzwerk kommt oder wenn da vor dir eine Maschine sicht- und begreifbar läuft.
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Marcus Izac • 22.06.2023
Ich war tatsächlich ein „Plattenkind“, obwohl um meine Geburt herum die CD erschien bzw. so langsam Massentauglich wurde. Wir waren da immer etwas hinterher.

Ich war dann erst relativ traurig, als die CD kam, weil es da nichts mehr zum Gucken gab. Die objektiven akustischen Vorteile haben mich damals so gar nicht interessiert. Ich kann bis heute einem Plattenspieler bei der „Arbeit“ zusehen, wie manche einer Kerze oder einem Kamin bzw. Lagerfeuer.

Irgendwann waren hier dann alle Plattenspieler nicht mehr wirklich gebrauchsfähig und die Plattensammlungen total überaltert. Viele Sampler, viel Volksmusik. Also nichts, was ich zu der Zeit wirklich hören wollte. Die Schallplatte als Faszination ist aber immer geblieben.

Vor gut 12 Jahren, also noch bevor der Hype wieder richtig losging, habe ich dann für mich selbst mit Platten angefangen. Einen der alten Spieler entstaubt und wieder einigermaßen gangbar gemacht, mir dann einen neuen Alten gekauft (sie bis heute ein besseres Preis/Leistungsverhältnis haben) und irgendwann dann einen SL 1210, den ich demnächst auch mal gegen das neue Modell ersetzen möchte.

Inzwischen gab es auch schon einige der Produktionen, die ich hören wollte und langsam kamen dann auch Videospiel-Soundtracks auf Schallplatte. Habe dann so langsam aber sicher meine Sammlung aus Altem und Neuem aufgebaut und nehme bis heute gerne noch Angebote war.

Aber ja, diese erneute Kommerzialisierung habe ich durchaus auch festgestellt. Während es am Anfang noch hauptsächlich Metal und Videospiel-Zeugs war, das man wieder auf Vinyl fand, gab es dann in den letzen paar Jahren gefühlt von allem und jedem wieder Schallplatten. Stellenweise mit übelsten Pressfehlern, vermutlich aufgrund überhasteter Produktion. Die Franzosen sind mir da leider sehr negativ aufgefallen, auch in Sachen Kulanz.
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Grüne Flora • 22.06.2023
Empfinde es ähnlich wie Du, Marcus. Das Medium Schallplatte ist nicht nur eines zum Hören, sondern auch zum Sehen. Wenn ich zusehe, wie die Nadel die Rille entlang wandert, nehme ich die Töne irgendwie intensiver wahr. Vielleicht ist es auch nur Einbildung - aber wenn, dann eine schöne. Ähnlich empfinde ich das leise Knistern des Abspielens: Der Ton kommt nicht von irgendwoher aus einem endlosen digitalen Universum, sondern aus dem gleichen Raum.
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Grüne Flora • 22.06.2023
PS: Die Negativerfahrungen mit den Pressungen von heute habe ich zum Glück nicht gemacht. Aber ich kann es mir gut vorstellen. Ich hatte mich vor Jahren einmal in einem Mediamarkt, als dieser plötzlich wieder eine eigene Vinylabteilung hatte, gefragt, woher diese Platten auf einmal alle kommen. Aber ich bin dem Gedanken nicht nachgegangen.
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Marcus Izac • 22.06.2023
Ich hatte mich tatsächlich erst gefreut, dort auch endlich wieder Platten zu sehen. Die ersten eigenen Platten waren, wie gesagt, aus der, naja, „Halbnische“ würde ich es nennen (Nightwishs „Once“ gab es zu der Zeit schon, allerdings nur als Picture Vinyl - also eher zum Sammeln als zum Hören).

Daher kamen danach dann die nächsten aus einem Plattenladen hier in der Nähe, der natürlich zu der Zeit vornehmlich mit Gebrauchtware handelte.

Das der Boom eventuell auch Negatives mit sich bringen könnte, kam mir da auch noch nicht wirklich in den Sinn.

Aber ja, es hat etwas Faszinierendes, wirklich etwas in der Hand halten zu können, bei dem der Schall an sich tatsächlich auch in physikalisch quasi greifbarer und sichtbarer Form vorhanden ist
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René Nehring • 21.06.2023
Um ehrlich zu sein, höre ich Musik fast nur noch mit dem Smartphone. Aber meine Plattensammlung möchte ich nicht missen (auch nicht die CDs).
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Conny • 22.06.2023
Ich hatte nie eine spezielle Plattensammlung. Wir sind in der Familie dann schnell komplett auf CDs umgeschwenkt. Die habe ich noch. Allerdings relativ unbenutzt momentan...
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