Debatte

Politik
Anmoderation von Marie Stüdemann:
Dieser Artikel ist lustig. Der Erfolg der AfD rührt angeblich daher, dass die anderen Parteien schlecht kommunizieren würden. Vielleicht rührt der Erfolg aber auch daher, dass die etablierten Parteien, vor allem die Ampel, eine Politik macht, die die Mehrheit der Deutschen einfach nicht will?

Kommentare (5)

René Nehring • 04.06.2023
Ich habe mich erst vor wenigen Tagen in einem Artikel mit dem Unfragen-Hoch der AfD befaßt. Deshalb will ich hier ausnahmsweise daraus zitieren:

„Wer sich die Politik der letzten Jahre ansieht, kann jedoch weniger über den Aufstieg der Populisten und den Absturz der „Ampel“ erstaunt sein als vielmehr über das Staunen der etablierten Parteien über diese Entwicklung. Denn seit Jahren forcieren die Verantwortlichen auf wichtigen Themengebieten Entscheidungen, die gegen den empirisch ermittelten Willen der Bürger stehen. Sie kämpfen für „offene Grenzen“ für Asylbewerber, obwohl fast drei Viertel der Deutschen dies ablehnen. Sie betreiben eine Energiewende, die der eigenen Klientel dank großzügiger Subventionen die Taschen füllt, den Bürgern dieses Landes jedoch die weltweit höchsten Energiepreise beschert. Und sie bekämpfen aus ideologischen Gründen das Auto, obwohl es die wichtigste Säule der heimischen Volkswirtschaft ist.“

Und weiter: „ Angesichts dieser Lage sollte es niemanden wundern, wenn immer mehr Bürger der „Ampel“ die Gefolgschaft verweigern und mit einer Partei sympathisieren, die am entschiedensten Nein zu der beschriebenen Entwicklung sagt. Wer ernsthaft gegen den Populismus vorgehen will, braucht sich in der Regel einfach nur an dem zu orientieren, was die Mehrheit der Bürger dieses Landes will.“

Hier noch der Link zu dem ganzen Artikel: https://paz.de/artikel/die-quittung-fuer-das-lange-ignorieren-des-buergerwillens-a8960.html
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Hans Falkenau • 04.06.2023
Gute Erläuterung, vielen Dank! Es ist in der Tat erschreckend, dass die Regierungsparteien erst Gesetze beschließen, die von der übergroßen Mehrheit der Bürger abgelehnt werden, und dann beklagen, dass ihnen die Bürger davonlaufen.
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Grüne Flora • 03.06.2023
Es mag sein, dass manches an der jetzigen Politik nicht optimal ist. Aber das ist trotzdem kein Grund, Parteien am politischen Rand zu wählen.
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Marcus Izac • 05.06.2023
Für genug Leute scheint eben nicht nur manches nicht optimal zu sein. Den Leuten, denen ich im Alltag begegne, nicht nur aktiv zuhörend (sprich, bin nur Passant, kein aktiver Gesprächspartner) ist das auch nicht erst seit der Ampel so.

Wenn die einzige Abhilfe darin besteht etwas anderes zu wählen und das Gefühl entstanden ist, dass es neben der AfD praktisch nur noch die Neue Deutsche Einheitspartei (bestehende aus SPD, Grünen, FDP und CDU) gibt, ist das für diese Leute der einzig logische Schritt. Denn nicht wählen ist wie Stammwähler sein: Man hat keinen Einfluss auf das Wahlergebnis.

Diesen Zustand haben wir in den Augen nicht weniger. SPD und Grüne machen quasi das Gleiche, die FDP knickt laufend ein und die CDU tut nach außen zumindest noch so, als würde die noch Gegenpositionen zur Debatte stellen wollen, stimmen im Endeffekt aber immer mit der Regierung ab.

Die Fragmentierung der Parteien tut dabei ihr Übriges. Keine der Parteien kann eine Mehrheit der Bürger mehr hinter sich wissen. Jemand der die SPD gewählt hat, wollte die Positionen der Grünen nicht, bekommt sie aber nun nahezu ungefiltert. Jemand der die FDP wählte, wollte SPD und Grünen Politik nicht unwidersprochen stehen lassen, sieht nun aber keinerlei Gegenwehr.

Sprich, die Koalition bildet die Verhältnisse nicht ab aus denen sie sich zusammensetzt. Die nun noch vorhandene (zu den Wahlen kann das wieder ganz anders aussehen, hat es bisher immer - daher ist auch jede Panik unangebracht) Zustimmung zur AfD ist daher das Ergebnis der Politik und des Gebarens der letzten Jahrzehnte. Es haben sich nicht einfach irgendwo plötzlich 8% Rechtsextreme manifestiert.
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Conny • 08.06.2023
"Wenn die einzige Abhilfe darin besteht etwas anderes zu wählen und das Gefühl entstanden ist, dass es neben der AfD praktisch nur noch die Neue Deutsche Einheitspartei (bestehende aus SPD, Grünen, FDP und CDU) gibt, ist das für diese Leute der einzig logische Schritt. Denn nicht wählen ist wie Stammwähler sein: Man hat keinen Einfluss auf das Wahlergebnis."
Korrekt, Marcus.
Und jetzt kommt die spannende Frage, die jeder Unzufriedene nur für sich selbst beantworten kann: was setzt dem eigenen Gewissen mehr zu, "böse" zu sein oder ineffektiv? Nach allen Regeln der Kunst wurde über Jahre hinweg mit Hilfe der Medien diese scharfe Trennlinie aufgebaut. Wenn das mal kein Grund ist, ärgerlich zu werden..
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