Debatte

Sport
Anmoderation von Luise Sievers:
Dieses Thema müsste meiner Meinung nach viel mehr thematisiert werden.
Diese psychischen Belastungen, die junge Sportler durchstehen müssen, damit sie erfolgreich werden, sind wirklich teilweise absolut unmenschlich.
Die Bulimie ist eine nicht zu unterschätzende Krankheit.

Kommentare (22)

René Nehring • 16.04.2023
@Conny:

Die Aussage von Richard Cragun: "Ich versuche immer an meine Leistungsgrenze zu gehen. Wenn diese Grenze Starqualitäten hat, dann werde ich ein Star" ist ein sehr schöner Gedanke :-)

Aber heißt das dann im Umkehrschluß auch, daß wenn die eigene Grenze keine Starqualitäten hat, man akzeptieren muß, kein Star werden zu können? Wie weit darf man gehen, um die eigene Grenze zu verschieben, damit man doch noch das gewünschte Ziel erreichen kann?
0 0 Antworten Melden
Conny • 16.04.2023
Ich denke, ein riesiges Problem ist, dass manchmal von den Medien oder irgendwelchen Mentoren versucht wird, Stars zu kreieren oder besser gesagt hochzuhieven, ohne dass die objektive Qualitäten und auch der dafür erforderliche nicht zu bremsende Arbeitsfleiß vorliegt. Dann gibt es Probleme.
0 0 Antworten Melden
Grüne Flora • 16.04.2023
Die Sehnsucht nach Stars ist aber kein Problem der Medien. Zumindest nicht nur. Vielmehr bedienen die Medien mit dem Vorzeigen von Stars im Sport, in der Unterhaltung und in der Politik das Bedürfnis der Menschen danach. Wer seriöse, anständige Charaktere und Typen zeigt, verliert an Quote. Schaut Euch das Phänomen Daniel Küblböck von DSDS an: Der war – vorsichtig gesagt – nicht unbedingt der stärkste Sänger, ist aber bis heute einer der prominentesten Köpfe, den dieses Format je hervorgebracht hat.
0 0 Antworten Melden
Marcus Izac • 18.04.2023
Weil er eben exzentrisch war. Oder zumindest so verkauft wurde, weiß man ja nie. Frech gesagt: Der Mechanismus des Kuriositätenkabinetts („Freak-Show“) funktioniert leider bis heute. Ebenso wie „Brot und Spiele“.

Ein bisschen weniger Heroisierung und geerdetere Vergütungen würde dem ganzen Zirkus wohl gut tun. Oder die Gesellschaft wird einfach mal erwachsen und beginnt übermäßige Heroisierung mit gelassener Missachtung oder Gleichgültigkeit zu bestrafen.
0 0 Antworten Melden
Marie Stüdemann • 16.04.2023
Das mag sein, enthebt die Medien jedoch nicht ihrer Verantwortung dafür, wie sie ihr Programm gestalten.
0 0 Antworten Melden
Conny • 12.04.2023
Allgemeine Frage: was denkt ihr darüber?
Sind absolute Höchstleistungen - egal auf welchem Gebiet - nicht immer mit einer gewissen Sucht an Grenzüberschreitungen (auch zulasten des eigenen Körpers) verbunden?
0 0 Antworten Melden
Renking • 13.04.2023
Ich denke schon, dass die meisten Menschen, die Höchstleistungen vollbringen, sich früher oder später in eine Sucht reinsteigern.
0 0 Antworten Melden
Conny • 12.04.2023
Hier ein interessantes Video zum Thema Spitzensport und Aussteigen aus demselben:
https://www.ardmediathek.de/video/echtes-leben/burnout-einer-leistungssportlerin/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2VjaHRlcyBsZWJlbi8yMDIzLTA0LTExXzIzLTM1LU1FU1o
0 0 Antworten Melden
Conny • 12.04.2023
Nur weil hier öfter geäußert wird, dass Spitzenleistungen "krank" sind. Dazu ein Kommentar.
Man kann das auf viele Gebiete übertragen, je spezialisierter desto mehr trifft das zu. Ich kenne das aus dem Bereich Musik. Da ist es nicht anderes. Man könnte es aber auch auf andere Gebiete, sagen wir mal Wissenschaft, übertragen.
Es gibt Menschen, die einen unbändigen Drang haben, sich in etwas hineinzustürzen und mit unermüdlichem Ehrgeiz zu verfolgen. Manche überstehen dies ein Leben lang, andere machen es bis zum umfallen. Man kann das zwanghaft nennen.
Tatsache ist, dass die meisten sich nicht dafür eignen. Sie haben ihre Talente breiter angelegt. Werden sie in diese eiserne Schiene gepresst oder lassen sich dazu verführen, diesen Weg einzuschlagen, so gehen sie daran kaputt.
0 0 Antworten Melden
Hans Falkenau • 16.04.2023
Hallo Conny, habe diesen Kommentar leider jetzt erst gesehen…

Du hast sicher recht, dass ungesunder Ehrgeiz nicht nur im Sport vorkommt.

Das Problem ist meiner Meinung nach auch nicht der Wille zu Spitzenleistungen, sondern das Verhalten, wenn man an seine natürlichen Leistungsgrenzen kommt. Wie weit ist man bereit, darüber hinauszugehen – und mit welchen Mitteln?

Nicht die Spitzenleistungen sind krank, sondern falsche Versuche, diese Spitzenleistungen zu erreichen.
1 0 Antworten Melden
Conny • 16.04.2023
Richtig. Dazu ein Wort des ehemaligen Spitzen Balletttänzers aus Stuttgart Richard Cragun: Ich versuche immer an meine Leistungsgrenze zu gehen. Wenn dies Grenze Starqualitäten hat, dann werde ich ein Star.
1 0 Antworten Melden
Marcus Izac • 11.04.2023
Man könnte natürlich auch die Frage stellen, ob der Sport, in seinen extremen Ausprägungen, selbst krank ist. Wie in der Wirtschaft gilt: Unendliches Wachstum ist unmöglich. Genau so sind es immer neue Höchstleistungen und Weltrekorde.

Wer sich dem Freiwillig aussetzen möchte soll das tun, wem das zu sehr an die Substanz geht, muss sich vielleicht anderweitig umsehen oder damit leben, nie in die höchsten und hyperkompetitiven Sphären aufzusteigen.
1 0 Antworten Melden
Luise Sievers • 14.04.2023
Wenn sie das ganze freiwillig machen, wäre das ja ok. Als Kinder machen die Kinder das aber eher sehr selten von sich aus. Eigentlich kommt der Druck eher von den Eltern… sei es, weil sie selbst früher nicht so erfolgreich waren oder weil sie „einfach nur“ glauben, dass ihre Kinder ein Supertalent auf diesem Gebiet wären. Und dann finde ich es sehr verantwortungslos. Die Kinder können nichts dafür und haben eine Schädigung fürs Leben.
0 0 Antworten Melden
Conny • 14.04.2023
Wie du sagst: "eher" selten --- aber das ist ja genau der Punkt. Es gibt Menschen, die von jung an einen unbändigen Willen haben, sich an die Spitze zu arbeiten. Auf welchem Gebiet auch immer. Sie sind durch nichts zu stoppen. Sie brauchen den Druck der Eltern nicht. Problematisch wird es, wenn man vorgibt, dass solch eine Einstellung in der breiteren Masse zu finden ist.
0 0 Antworten Melden
Hans Falkenau • 11.04.2023
Der Leistungssport IST krank. Und das nicht nur in Bezug auf die Gesundheit der Sportler, sondern auch bei der Vermarktung. Allem voran der Fußball: eine aufgeblasene WM und EM, unnötige Turniere wie die Nations League etc.
1 0 Antworten Melden
Renking • 13.04.2023
Der Sport (und vor allem das, von dir genannte, Beispiel Fußball) ist halt eine riesige Gelddruckmaschine. Das ist mittlerweile nur noch krank.
0 0 Antworten Melden
Marie Stüdemann • 11.04.2023
Gute Frage! Wozu dann auch die Frage der Verantwortung der Medien gehört, die den Kult um den Leistungssport nahezu kritiklos pflegen, obwohl ihnen sowohl die Trainingsmethoden als auch das Thema Doping bekannt sind. Deshalb schaue ich schon seit Jahren keine Übertragungen von Sportwettkämpfen mehr, bei denen körperliche Kraft und Ausdauer bestimmende Faktoren sind.
1 0 Antworten Melden
Hans Falkenau • 11.04.2023
Hm. Ein schwieriges Thema, bei dem ich allerdings nicht weiß, wie man dem Problem (Bulimie) begegnen soll. Bei vielen Sportarten ist das Körpergewicht nunmal ein relevanter Faktor.
1 0 Antworten Melden
Renking • 11.04.2023
Man könnte zum Beispiel einen Mindest-BMI einführen. Und die Frage ist, ob man dann wirklich weniger Leistung bringt. Wenn zum Beispiel bei Läufern das Gewicht ein kleines Bisschen höher ist, bremst sie das vielleicht, dafür ist der Körper leistungsfähiger, was das wieder ausgleicht.
0 0 Antworten Melden
Conny • 12.04.2023
Ich hatte das Thema schon mal vor einigen Wochen hier erwähnt: bei Eiskunstlaufen kann man das Wettkampf hochsetzen, damit nicht immer jüngere Kinder mit ihren schlanken vorpubertären Körpern Drehzahlen bei Springen erreichen, die ihren Körper schädigen und die sie nach der Pubertät nie wieder hinbekommen. Das wäre zum einen Schutz, zum anderen Verhinderung von Wettbewerbsverzerrung.
1 0 Antworten Melden
Hans Falkenau • 11.04.2023
Klingt durchaus logisch, würde aber auch wieder zu mehr Bürokratie führen.
0 0 Antworten Melden
Marie Stüdemann • 11.04.2023
So kompliziert ist das gar nicht. Werden nicht ohnehin in allen Sportarten bei den Leistungssportlern regelmäßige Untersuchungen durchgeführt?
1 0 Antworten Melden

Beiträge posten

Wenn Du eigene Debatten anstoßen oder Umfragen veröffentlichen willst, lege bitte Deinen eigenen Account an oder logge Dich ein.


Top-Umfragen


Mehr Umfragen

Empfehlungen


Social Media

Lade Deine Freunde ein, auf tagating mitzudiskutieren...