Anmoderation von René Nehring:
Dieser Artikel ist leider hinter einer Bezahlschranke, aber die wichtigsten Aussagen sind auch so sichtbar: Deutschland steht mit seiner Art der Energiewende (allem voran die Ablehnung der Kernkraft) zunehmend allein da - und verärgert die europäischen Partner. Dabei sollten doch deutsche Sonderwege für immer der Vergangenheit angehören.

Kommentare (14)

Mahdi • 17.03.2023
Die Fehler wurden schon in der Vergangenheit gemacht. Spätestens nach dem Unglück in Tschernobyl 1986 hätte man erkennen müssen, dass die Kernkraft nicht das große Wundermittel für Energiegewinnung ist, mal ganz abgesehen von dem radioaktiven Müll.
Hätte man damals intensiv geforscht und effektive Technologien in der regenerativen Energiegewinnung entwickelt, könnte Deutschland auf dem Weltmarkt führend sein, aber das konservative CDU Denken ("Keine Experimente -alles bleibt wie es ist") hat fleißg Milliarden für Atomkraft rausgeschmissen.
Man hat auch überhaupt nicht vorausschauend gedacht und erkannt, dass der Strohmverbrauch enorm ansteigen wird und es zwangsläufig zu Problemen führen wird.

Heute stehen wir dumm da, als hätte man nie ahnen können, dass wir einmal Engpässe haben und von anderen vollkommen abhängig sein könnten.
Dazu kommt, das durch den Fortschritt in fast allen Bereichen all die Jahrzehnte sich das denken festgesetzt hat, dass es immer weiter geht mit "immer mehr", anstatt mal inne zu halten und zu erkennen, dass es nicht ewig so weiter gehen kann.
Man kann nicht endlos Ressourcen verbrauchen, die endlich sind und man kann nicht endlos Energie verbrauchen und viel zu oft vergeuden.

Niemand hat in der Politik rechtzeitig umgedacht und die Konsequenzen gezogen.
Und selbst heute kommt man auf die absurdesten Ideen, wenn man sich selbst vom wichtigsten Energieliferanten abschneidet, weil man plötzlich auf ethisch macht (obwohl das nie eine Rolle spielt, wenn man mit China und den USA handelt).
Aber so lief die Politik schon immer; unmoralisch, korrupt, selbstsüchtig und wenig vorausschauend.
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Renking • 19.03.2023
Naja das Problem mit Russland ist halt grade, dass sie aktiv in Europa Krieg führen. Das machen China und die USA nicht.
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Mahdi • 22.03.2023
Es geht um Missachtung der Menschenrechte und Kriegsverbrechen und da sind die USA weltweit die Nr 1.
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Grüne Flora • 16.03.2023
Wenn ich mir die bisherigen Debatten auf tagating ansehe, habe ich bei diesem Thema wahrscheinlich eine gänzlich andere Ansicht als die meisten hier.

Ich lehne Kernkraft wegen ihrer Risiken entschieden ab. Auch wenn sie vielen als sicher gilt, Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt, wie verheerend die Folgen sind, wenn eine der Sicherheitskomponenten einmal nicht funktioniert …

Andererseits ist mir natürlich klar, dass wir Strom brauchen, gerade auch im Zeitalter der Elektromobilität. Insofern kann ich mit dem Begriff Brückentechnologie leben, den Angela Merkel früher verwendet hat. Es sollte nur immer klar sein, dass dies ein Provisorium ist.

Und noch etwas: Wenn die Wahl lautet, ob wir noch länger mit der Kernkraft leben müssen oder mit der Kohle, bin ich immer für die Kernkraft.
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Conny • 17.03.2023
@Grüne Flora: Ich denke, dass die Positionen garnicht so verschieden sind.
Es dürfte Konsens sein, dass mehr oder weniger alle Menschen atomare Katastrophen fürchten, egal ob sie durch technische Defekte, Naturkatastrophen oder durch Sabotage oder Angriffe ausgelöst werden. Wir wären schon weiter, wenn man sich in Deutschland mal darauf einigen könnte. dass diese Angst berechtigt, aber keine Sackgasse ist und dann ohne Tabus nach Lösungen suchen würde.
Der Clou ist ja, diese zu recht gefürchteten GAU Situationen auf ein überschaubares Minimum zu reduzieren. Wenn man jetzt noch eine Recyclingmöglichkeit für den schon vorhandenen Strahlenmüll findet, dann wären wir schon weiter. Ansätze in diese Richtung werden ja mit dem Dual Fluid Reaktor gerade gemacht. Wie das aktuell damit aussieht, weiß ich nicht genau.
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(Gelöschter Nutzer) • 25.03.2023
Dual Fluid will laut der Roadmap auf deren Webseiten 2023 Komponenten-Tests durchführen und 2034 mit der Serienproduktion starten. Klar, das ist "nur" der Plan und es wird vielleicht länger dauern.

Schade finde ich, dass Deutsche Wissenschaftler das Patent angemeldet haben, dann nach Partnern in der Industrie gesucht haben um die Technologie voran zu treiben, niemand gefunden haben und sich dann entschlossen haben nach Kanada zu gehen und dort weiter zu machen. Die Chance hat Deutschland nicht genutzt, was sich in Zukunft vielleicht als Fehlentscheidung herausstellen wird.
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Grüne Flora • 17.03.2023
Danke für diesen Kommentar. Ich glaube, wir sind in einer Übergangszeit, in der sichtbar wird, dass die Ära der alten Energieträger vorbei ist, die verschiedenen neuen Ansätze aber noch nicht so funktionieren, wie sie müssen, um die alten überflüssig zu machen. Deshalb bin ich auch dafür, den verschiedenen Erneuerbaren Energien eine Chance zu geben. Dazu gehören nicht nur Wind und Sonne, sondern auch Erdwärme, Wasserkraft oder Biomasse.
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René Nehring • 16.03.2023
@Conny:

Ich bin Jahrgang 1975, war also 1986 bei der Tschernobyl-Katastrophe etwas mehr als zehn Jahre alt. Die damaligen Ereignisse gehören zu meinen ältesten politischen Erinnerungen überhaupt. In der DDR wurde das Thema stark heruntergespielt, weil das Unglück in der Sowjetunion stattgefunden hatte. Die Kernkraft infrage gestellt wurde schon gar nicht.

Was ich in Sachen Kernkraft bedauere und unerhört finde ist, daß sie in Deutschland seit Tschernobyl quasi auf der Stelle tritt, während andere Länder längst deutlich sichere Meiler baut.
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Renking • 19.03.2023
Naja auch bei Sichereren Meilern, ist das Endlagerproblem noch da. Wohingegen es ja mittlerweile komplett andere Reaktoren gibt (Thorium z.B) wo das Müllproblem garnicht entsteht, weil neue Methoden es möglich machen, das Material soweit runterzubrennen, dass die Reststahlung ungefährlich ist. Und diese Reaktoren sind sicher konzipiert, so dass sie garnicht explodieren können.
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René Nehring • 16.03.2023
Ich meine natürlich „… sicherere Meilen bauen.” :-)
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Conny • 16.03.2023
Ich habe echt größte Bedenken vor dem Abschalten der letzten Kernkraftwerke in genau einem Monat. --- Die deutsche Angst vor der Atomkraft hat schon was manisches an sich.
Wie ist eure "Geschichte" mit der Atomkraft?
Ich habe Tschernobyl in der Schule erlebt. Pilze Pflücken essen war verboten. Uns haben sie trotzdem geschmeckt... Bin aufgewachsen mit Atomkraft-nein-danke Aufklebern, allerdings auch mit dem Kernforschungszentrum um die Ecke und dem nächsten Atommeiler in Sichweite. Jetzt ist er nicht mehr sichtbar - die Kühltürme wurden unter großem medialen Applaus gesprengt. Ein wesentlicher Faktor damals gegen die Atomkraft zu demonstrieren, war das Problem der Lagerung des radioaktiven Abfalls.
Mittlerweile haben sich ja die Meiler stark verändert und auch die Lösung des Abfallsproblems scheint in Sichweite zu sein. Unser Kernforschungszentrum existiert nicht mehr, es heißt jetzt Forschungseinrichtung für Natur-, Technik- und Umweltwissenschaften. Die Innovationen bzgl. Kernenergieforschung müssen im Ausland entwickelt und produziert werden.
Vielleicht liegt in der Verärgerung und dem Druck der europäischen Partner die Chance, aus dieser Sackgasse herauszukommen. Von alleine wird nicht umgelenkt. Das trifft die grüne Identität ins Mark. Vielleicht kann man sich beim Umschwenken auf einen pragmatischeren Kurs rausreden und vorgeben, dass das Ausland uns wider Willen dazu gezwungen hat...?
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Grüne Flora • 17.03.2023
Nutzer hat den Beitrag gelöscht.
Renking • 17.03.2023
Da kann ich nur zustimmen. Selbst Greta die "Schutzheilige" der "Klima-Terroristen" hat sich pro Atomkraft geäußert. Sonst hören dir doch auch immer auf die...
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Hans Falkenau • 16.03.2023
Ich sehe das wie die Franzosen. Nur, weil Deutschland im Irrglauben, im Alleingang die Welt retten zu können, meint, auch dem Rest der Welt vorschreiben zu können, wie dieser zu leben hat, heißt das noch lange nicht, dass dieser Rest der Welt auch folgen muss.
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Renking • 17.03.2023
Aber das können wir Deutschen doch besonders gut... Anderen unsere Meinung aufzwingen...
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