Mal ganz allgemeine Frage in die Runde: bringt euch ein Straßenschild persönlich zum Nachdenken, wenn ihr den Namen darauf nicht kennt? Regt euch das zum erinnern an eine Persönlichkeit an?
Sollten wir das beibehalten oder sollen wir weg von politisierten Namen hin zu Gänseblümchenweg und Bergstraße gehen?
Ich wohne in einem Viertel voller regionaler Bergnamen und Flussnamen. Man kennt sie, seit man klein ist und freut sich, wenn man den Berg dann mal besteigt.
Um meine Schule herum hießen alle Straßen nach ehemaligen deutschen Städten Ost- und Westpreussen. Irgendwann fand ich das dann geschichtlich interessant. Die lange vertrauten Namen ordneten sich in einen Kontext ein.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Straßennamen?
Nein, für mich dient ein Straßenname primär zu Identifikation eines Standorts.
Ich finde es andererseits spannend, wie opportunistisch man die Deutungshoheit über Begriffe einfach dem politischen Gegner überlässt, anstatt sich diese Begriffe zurückzuerobern. Ich halte diese ganzen Begriffe im Kern nicht für irgendwie herabsetzend. Wir befinden uns da gerade bei Schwarzen in einer euphemistischen Tretmühle. Demnächst ist „People-of-Color“ wieder problematisch und ein neues Wort wird gefordert. Das haben wir vergleichbar bei den Wörtern Migrant, Flüchtling und noch vielem mehr.
Das ist eben auch auf Straßen-, Produkt und Lokalitätsnamen übertragbar.
Ich bin bei diesem Thema hin- und hergerissen. Einerseits gibt es sicherlich viele Namen, die heute nicht mehr gehen. Andererseits können wir nicht in jedem Fall die Geschichte tilgen.
Die Frage bei Deiner Argumentation ist, wo Du die Grenze ziehen willst. Ich bin grundsätzlich gegen Namensänderungen, vor allem dann, wenn sie - wie in dem Berliner Fall - auf Unwissenheit und Dummheit beruhen.
Was haltet Ihr von den Änderungen historischer Straßennamen?