Anmoderation von René Nehring:
Hier mal wieder etwas aus eigener Produktion. Wünsche allerseits einen schönen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.

Kommentare (9)

Mahdi • 06.02.2024
Vielen Dank Rene für dieses Interview und das posten hier!
Ich kann Herrn Wolfsohn in nichts widersprechen, nur dankbar zustimmen. Dankbar, denn er sagt einige Dinge, die gesagt und klar benannt werden müssen.
Ein paar Antworten fallen leider etwas kurz aus, daher muss ich mir sein Buch mal durchlesen.

Die größte Gefahr für Juden nicht nur in Deutschland sondern weltweit geht von radikalen Muslimen aus. Dies ist teils historisch begründet, aber hauptsächlich der Indoktrinierung schon bei Kindern geschuldet, die oft mit Hass auf Juden erzogen werden.
Desweiteren sehe ich den Antisemitismus bei den Linken sogar als größere Gefahr, als den von Rechtsextremen, da rechtsextremer Antisemitismus von der großen Mehrheit der Gesellschaft und auch von der Politik geächtet wird.
Linker Antisemitismus ist seit dem 6-Tagekrieg 1967 immer mehr verbreitet, da Israel nicht mehr als der "David", sondern als der "Goliath" /der verlängerte Arm der USA und als imperialistisch wahrgenommen wird. Dieser Antisemitismus findet in der Gesellschaft weitaus mehr Akzeptanz und Verständnis und wird nicht als Antijüdisch erkannt. Daher ist er weitaus gefährlicher.
Hinzu kommt die im Interview gestellte Frage der "legitimen Kritik an der israelischen Politik".
Das ist eine sehr wichtige Frage und man begiebt sich sofort auf sehr dünnes Eis, denn dies zu beantworten erfordert viel politisches und geschichtliches Wissen über den nahen Osten und Sensibilität.
Ich möchte nicht überheblich erscheinen, aber ich denke, dass ich genügend Wissen dazu habe, um mir eine fundierte Meinung dazu zu bilden.
Ich stehe der jetzigen Regierung äußerst kritisch gegenüber und einige der Regierungsmitglieder gehören eher ins Gefängnis anstatt in die Knesset (Parlament), jedoch stelle ich den Staat an sich niemals in Frage. Da liegt der entscheidende Unterschied, denn viele Kritiker Israels, die so tun als würden sie bloß die Regierung kritisieren, verurteilen letztendlich Israel als ganzes, wenn sie z.B. mit ihrem Halbwissen von "Apartheidstaat", manchmal sogar "Terrorstaat", "Besatzungspolitik", "Genozid an Palästinensern" und dergleichen sprechen. Sie ignorieren viele Fakten und differenzieren nicht zwischen Juden, Israelis /der israelischen Mehrheit, der Politik (welches auch keine geschlossene Einheit ist) und dem Militär.
Ich habe in meinem blog einiges zu dieser ganzen Thematik (Israels Politik, Israels Gesellschaft, Nahostkonflikt und jetziger Krieg) geschrieben.
Ich erlaube mir mal, einen link zu posten:
https://markusfranke.wixsite.com/israel/blog-1
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Conny • 06.02.2024
"Harte Kritik an Regierungen ist nicht gleich Staatsdelegitimierung." Das ist wohl wahr. Passt zu dem, was ich schon unten sagte.
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Mahdi • 06.02.2024
Ach, noch eine kleine Ergänzung:
Herr Wolfsohn sprach am Ende von den positiven Auswirkungen, die Juden auf die Länder hatten und haben. Das steht schon im Tanach /dem Alten Testament, als Gott seinen Bund mit den Nachkommen Jakobs schloss und versprach: "Wer Dich segnet, den werde auch ich segnen und wer Dich flucht, den werde ich verfluchen"
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Marie Stüdemann • 07.02.2024
Das finde ich einen der spannendsten Punkte aus dem Interview.
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Conny • 06.02.2024
Interessanter Punkt. Die Juden sind schon ein erstaunliches Volk. Mir fällt auch keine Volksgruppe ein, die man mit ihnen vergleichen könnte.
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Mahdi • 09.02.2024
Inzwischen sind Juden gar kein Volk mehr, nur in Israel könnte man es so nennen, denn weltweit sind Juden so unterschiedlich in ihrer Lebensweise, in ihrem Aussehen und selbst in ihrem Glauben, wie man nur sein kann.
Trotzdem gibt es ein unsichtbares Band, dass alle irgendwie zusammen hält.
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Marie Stüdemann • 04.02.2024
Mir gefällt der Hinweis darauf, dass Antisemitismus heute vor allem von Seiten des Islam kommt. Überraschend fand ich den hohen Anteil an linkem Antisemitismus.
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Conny • 04.02.2024
Interessant. Bin gespannt, was Mahdi dazu meint.
Danke für die Frage: "Wie sieht eine legitime, nicht-antisemitische Kritik an der israelischen Politik aus?"
Da ist es wieder, das Dilemma (nicht nur) unserer Zeit: grobes Schubladisieren verhindert gezielte Auseinandersetzung mit legitimer Kritik. Der Populismus, dem grobe Vereinfachung vorgeworfen wird, wird mittels grober Vereinfachung bekämpft.
Mittlerweile kommt man sich ja vor, als wenn man nur noch Gesamt-Pakete buchen kann. Zum "Gut"-Paket gehört so alles mögliche dazu, wass ich nicht in den wildesten Träumen unterschreiben würde. Und je größer die "zeichensetzende Masse", desto verrückter das sich zusammenfindende Konglomerat.
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