Anmoderation von Marie Stüdemann:
Was sagt Ihr zu dem Fall des Angriffs auf einen jüdischen Studenten in Berlin? Und dazu, wie sanft hier mit dem Täter umgegangen wird?
Für mich entlarvt die lasche Reaktion der Uni, dass es vielen Gegnern von Antisemitismus gar nicht um Judenhass an sich geht, sondern darum, diesen gegen politische Gegner zu instrumentalisieren. Wenn sie es ernst meinen würden, müssten sie jetzt genauso aufschreien.
Das sehe ich anders, Marie. Ich finde es nicht verkehrt, dass die Uni in ihren Überlegungen zu den Konsequenzen berücksichtigt, dass jegliche Strafe angemessen sein muss. Und dann stellt sich eben die Frage, ob eine lebenslange Strafe (die ein Ausschluss von der Uni möglicherweise bedeutet) angemessen ist für eine einzelne Straftat, die zwar ohne Zweifel verabscheuungswürdig ist, aber doch (soweit ich das sehe) keine dauerhaften Konsequenzen für den Geschädigten hat.
@Grüne Flora: Grundsätzlich teile ich Deine Ansicht, daß man jungen Tätern nicht das ganze Leben verbauen, sondern ihnen die Chance lassen sollte, nach Verbüßung einer Strafe wieder ins normale Leben zurückzukehren. Ich glaube auch, daß es auch für die Gesellschaft besser ist, wenn Täter wieder eine Perspektive haben.
Allerdings darf eine - gemäß den Medienberichten - eindeutig rassistisch motivierte Tat nicht ohne Konsequenzen bleiben. Wenn nach einem rassistischen Überfall nur ein laues „Du, du!“ kommt, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn sich weitere Israelhasser zur Nachahmung berufen fühlen.
Was sagt Ihr zu dem Fall des Angriffs auf einen jüdischen Studenten in Berlin? Und dazu, wie sanft hier mit dem Täter umgegangen wird?