Kommentare (7)

Marcus Izac • 13.02.2023
Es ist wie bei eigentlich allen Themen. Es gibt gute Gründe für Leihmutterschaften. Sich den Stress nicht antun, die Karriere oder die Figur nicht gefährden zu wollen ist m.E. keiner davon.

Da bewegt man aber wieder in dem Bereich der persönlichen Entscheidung und damit ggf. Entfaltung. Ich denke, wenn sich die Leihmutter und ihr Gegenüber einig sind, sollte es da keine Hindernisse geben. Kritisch würde ich es hingegen finden, wenn es Industrialisiert wird, sprich Leute oder deren Situation ausgenutzt werden. Dem muss man einen Riegel vorschieben.

Wir sehen aber auch bei anderen Themen, dass die Politik dazu nicht in der Lage wird. Das Thema Prostitution ist da sehr nah dran. Denn auch bei der Leihmutterschaft könnte man argumentieren, dass man die Not der Frauen ausnutzt, da dieser Vorgang unter keinen Umständen freiwillig stattfinden könne (so ja die tatsächliche Argumentation contra Prostitution). Es gibt genügend, die das aus Überzeugung und, ja, Leidenschaft tun. Die bekanntesten Gesichter der Branche haben ja einen durchaus beachtlichen Bildungsstand, sodass dieser Job nicht aus der Not heraus gewählt worden sein kann.

Es gibt, wie in jedem Bereich, aber auch die schmerzliche Schattenseite. Die Politik entblößt auch hier wieder ihre absolute Hilflosigkeit, da sie bis auf ein faktisches Berufsverbot (aka „nordisches Modell“) keine Antwort kennt oder kennen will, die Kriminalität zu bekämpfen. Es wird nichts lösen, aber vieles verdecken.
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Renking • 10.02.2023
Wenn man Schwierigkeiten hat, Kinder zu bekommen, ist es doch eine super Möglichkeit für Paare mit Kinderwunsch um sich ihren Wunsch zu erfüllen.
Und wie @Mareko schon schrieb, die werden ja auch sehr gut bezahlt und leben dann häufig auch (zumindest zeitweise) bei den Familien und die biologischen Eltern gehen ja auch mit zu den Terminen und begleiten den ganzen Prozess mit.
Und wenn Schwangersein notwendig ist, um gute Eltern zu sein, dann können Väter ja nie gute Eltern sein, denn die können den Prozess ja auch nur mitgbegleiten.
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Hans Falkenau • 10.02.2023
Ich sehe Leihmutterschaften sehr skeptisch:
- Erstens, weil das Bekommen eines Kindes nicht mehr natürlich abläuft, sondern zu einem Bestellvorgang wird.
- Zweitens, weil hier der neunmonatige Prozess des Elternwerdens mehr oder weniger entfällt.
- Drittens, weil die austragende Mutter nur noch eine Gebärmaschine ist.

Nicht alles, was technisch machbar ist, ist auch sinnvoll.
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Mareko • 10.02.2023
Zu 1. Künstliche Befruchtung ist im Prinzip schon ein Bestellvorgang. Die Zellen werden bei der Leihmutterschaft am Ende wem drittes eingepflanzt. Das ist der einzige Unterschied beim künstlichen Prozess. Für mich kein Unterschied, da selbes Prinzip.
Zu 2. Die Strapazen und der mit dem Vorgang verbunden Stress hätte ich auch gern umgangen. Nur weil etwas so ist, muss man es nicht zwingend annehmen.
Für mich ist das Ergebnis wichtig. Wen ein Kind sich sorgende und das Kind liebende Eltern hat, finde ich den Weg dort hin nicht relevant. Daher auch den Vergleich zur Adoption in meinem ersten Kommentar. Selbiges Prinzip, nur das die genetische Verwandtschaft nicht da ist. Das Wohl des Kindes steht über allem.

Zu 3. Suchen sich werdende Leihmütter so aus. Dann ist diese wohl tatsächlich böse ausgedrückt nur die Gebährende, danach nicht mehr von Nöten. Aber wie gesagt, selbige sucht das genau so aus, wird dafür entsprechend bezahlt. Also quasi ein 10 Monate anhaltender Job, der entsprechend vergütet wird. Wem das gefällt
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Mareko • 10.02.2023
In Deutschland rechtlich so nicht möglich, da "Mutter" sein klar definiert ist.

Moralisch finde ich das völlig in Ordnung. Gute Eltern wird man nicht dadurch, ein Kind auch geboren zu haben, ist bei Adoptionen auch nicht anders.
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Marcus Izac • 13.02.2023
Dei Frage, die ich mir dann immer stelle: Ist es denn tatsächlich das eigene Kind? Immerhin ist keinerlei genetisches Material der späteren offiziellen Mutter vorhanden. Ich frage mich, wie viel Bindung dort durch den nicht vorhandenen Geburtsvorgang ggf. fehlt und ob das Kind irgendwann merkt, das irgendwas anders ist.
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Marie Stüdemann • 10.02.2023
Hier mal ein sehr grenzwertiges Thema. Was haltet ihr von Leihmutterschaften?
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