Anmoderation von René Nehring:
Was haltet Ihr von der Entscheidung der Nationalelf, daß die Kapitänsbinde wieder Schwarz-Rot-Gold anstelle der Regenbogenfarben zeigen soll? Siehe dazu auch die parallel geschaltete Meinungsumfrage.
Also gut.
Hier mal eine Umfrage zum Thema "Zeichen setzen":
- Habt Ihr selbst schon die Erfahrung gemacht, dass ihr euer Verhalten oder eure Einstellung zum Positiven verändert habt aufgrund eines in der Öffentlichkeit gesetzten Zeichens (Flagge, Armbinde, Solidaritätsbekundung etc.)?
- Habt ihr diese oben beschriebene Einstellungsveränderung bei anderen Menschen in eurem Umfeld bemerkt?
Diese "Zeichen" sind in meinen Augen nur ein Symbol; ein Statement, von Personen, die ihre Identität in dieser Bewegung, diesem Land, Gruppe, was auch immer, sehen.
Es mag Menschen geben, die sich diesem anschließen und es kann sogar dazu kommen, dass eine Bewegung so groß wird, dass sie eine Veränderung in der Gesellschaft bewirkt, aber dazu braucht es mehr, als nur ein Zeichen.
Ich schreibe jetzt doch noch mal "hier oben etwas":
Was mich an diesen LGBTQ+-Debatten immer stört ist, dass sie meistens dort geführt werden, wo die Debattierenden keine Konsequenzen zu fürchten haben. Siehe die Europameisterschaft in Ungarn. Da konnten deutsche Spieler und Medien nicht zuletzt deshalb groß tönen und den Helden spielen, weil Ungarn gerade NICHT die Diktatur ist, die dem Land immer unterstellt wird. Dort, wo Freiheiten tatsächlich bedroht sind, knicken die selbsternannten Freiheitskämpfer immer schnell ein und schweigen.
Tut mir leid, aber das ist Unsinn. Im vergangenen Jahr fand die Fußball-WM in einem Land statt, dass eindeutig autokratisch ist. Und trotzdem hat die Mannschaft ein Zeichen gegen Intoleranz gesetzt.
Ich finde die Entscheidung ok. Fand aber auch die Regenbogenbinde ok. Steht schließlich für Vielfalt und Toleranz und nicht nur für die LGBTQ+ Bewegung.
Hat Vielfalt in unserem Lamd keinen Platz? Wie gesagt, die Farben stehen für allgemeine Vielfalt... In alle Richtungen. Die Gesellschaft ist nunmal bunt
Es spielt die Nationalelf und nicht die Queer-Elf, also Schwarz-Rot-Gold!
Ich habe nichts gegen Homosexuelle und bin auch generell gegen Diskriminierung, aber das mit der Regenbogenbinde ist nmM Quatsch -und ganz ehrlich, in meinen Augen aufgezwungene Solidarität.
Die Regenbogenbinde steht für die gesamte LGBTQ+ Bewegung und ich kann mir nicht vorstellen, dass jeder Spieler sich mit jedem Aspekt dieser Bewegung solidarisieren will. Daher finde ich es nicht gut, wenn den Spielern etwas in der art aufgezwungen wird und wenn ein Spieler mal den Mut hat "Nein" zu sagen, dann wird der gleich als intolerant, homophob oder sonst was hingestellt
Andere politische Statements sind doch im Fußball auch verboten ZB gab es früher oft christliche Spieler, die ein "Jesus liebt Dich" T-Shirt unter dem Trikot trugen -dies heute zu zeigen ist verboten. Aber Solidarität mit Homosexuellen, Queeren und Transpersonen wird gefordert, selbst von Christen und Muslimen. Und genau da hört die Toleranz der angeblich so Toleranten auf und wollen die religiösen Fanatiker auf dem medialen Scheiterhaufen sehen.
Wie gesagt, ich bin ganz klar gegen jede Diskriminierung, aber genau deswegen sollte der DFB konsequent sein und entweder ALLE politischen Statements verbieten, oder sie erlauben und schon gar nicht fordern.
"Es spielt die Nationalelf und nicht die Queer-Elf, also Schwarz-Rot-Gold!" – Genau so ist es, Mahdi!
In unserer Gesellschaft gibt es viele gesellschaftliche Gruppen, die legitime Interessen vertreten. Zum Beispiel der Deutsche Gewerkschaftsbund. Sein Kampf für soziale Gerechtigkeit betrifft wahrscheinlich weit mehr Menschen als die LGBTQ+-Bewegung. Gerade unter den Fußballfans dürfte dürfte dies ein viel wichtigeres Thema sein. Trotzdem würde niemand auf die Idee kommen zu fordern, dass die Nationalmannschaft mit einer roten Armbinde und dem Logo des DGB auflaufen soll.
Der DGB, so wichtig die soziale Gerechtigkeit auch ist, und die LGBTQ+-Bewegung stehen nicht auf einer Ebene. Die Gewerkschaften sind keine Minderheit, sondern eine der mächtigsten politischen Gruppen unseres Landes. Bei der LGBTQ+-Bewegung handelt es sich jedoch um eine Minderheit, die auf die Solidarität der Mehrheit angewiesen ist. Deswegen finde ich es gut, wenn sie durch die Mannschaft unterstützt wird.
Das ist einer der entscheidenden Punkte, Mahdi. Dass Diskriminierung mal angeprangert wird und mal nicht. Welches mal jeweils zum Tragen kommt, hängt dann vom Einfluss der entsprechenden Lobbygruppen ab.
Finde ich gut.
Wenn bestimmte Medien gerne "Zeichen setzen" wollen, dann sollen diejenigen mit Reichweite das doch selbst machen. T-online könnte ja nen Regenbogen Wimpel auf ihre Homepage machen oder die Tageschausprecher können mit Armbinde auflaufen.
Was haltet Ihr von der Entscheidung der Nationalelf, daß die Kapitänsbinde wieder Schwarz-Rot-Gold anstelle der Regenbogenfarben zeigen soll? Siehe dazu auch die parallel geschaltete Meinungsumfrage.