Ich finde Kretschmanns Impuls gut (auch wenn ich, wie René schrieb, bei manchem Satz nicht richtig verstanden habe, was er gesagt hat oder sagen wollte). Er zeigt Verständnis für die Anliegen der Klimaschutzbewegung, zeigt ihnen jedoch zugleich Grenzen auf. Ich kann mir vorstellen, dass eine solche Ansprache bei den Aktivisten mehr Nachdenken bewirkt als Diskriminierungen wie „Klimachaoten“ oder gar „Klimaterroristen“.

So wie der Artikel geschrieben ist, hat sich entweder Kretschmann in seiner Argumentation verfangen oder der Autor diese nicht verstanden. :-)

Das Entscheidende an Kretschmanns Einwurf ist - auch wenn ihm selbst das vielleicht nicht bewusst ist - die Frage, was der Protest der Klimaaktivisten bringt. Diese Frage, was der „Kampf gegen den Klimawandel“ überhaupt bringt, müsste dann auch an diejenigen Politiker und deren Experten gerichtet werden, die seit Jahren in großem Stil unsere Gesellschaft und die Volkswirtschaft umkrempeln.

Konkret: Um wieviel Grad wird die Erderwärmung gestoppt, wenn Deutschland künftig nur noch mit Wärmepumpen beheizt wird? Um wieviel Grad wird jeweils die Erderwärmung gestoppt, wenn die Häuser um soundsoviel Prozent isoliert werden? Um wieviel Grad wird die Erderwärmung gestoppt, wenn in der Europäischen Union künftig nur noch E-Autos fahren dürfen?

Angesichts der Größe der Eingriffe in das gewohnte Leben der Bürger, die die Politik in den letzten Jahren beschlossen hat, um den Klimawandel aufzuhalten, und angesichts der Höhe der der damit verbundenen Kosten sollte die Politik auf diese Fragen eine Antwort geben können.

Diese Forderung ist etwas populistisch: Wie soll solch eine detaillierte Forderung erfüllt werden können?

Fakt ist, dass die übergroße Mehrheit der mit dem Klima befassten Wissenschaft der Ansicht ist, dass die Verbrennung fossiler Rohstoffe einen klaren Effekt für die Erderwärmung hat. Ergo hat eine Reduktion des Verbrauchs fossiler Rohstoffe auch einen Einfluss auf die Erderwärmung.

Ich finde die Forderung nicht verkehrt. Die Regierung in Deutschland und die Brüsseler EU-Kommission greifen in noch nie dagewesener Weise in die Energieversorgung der Deutschen und Europäer ein. Sie tun dies angeblich, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Dann sollten sie auch wissen, wie groß die CO2-Ersparnis ist.