Das ist das Problem von eigentlich allen Parteien. Die Parteien sind alle irgendwie nur dem Mainstream hinterher. Richtige Gesichter haben doch alle schon nicht mehr wirklich. Alle Parteien reden nur noch über erneuerbare Energien und andere „Woke“ Themen. Alle hecheln nur dem Zeitgeist hinterher. Wagenknecht hält sich das an das Motto von Bruno Kreisky: Wer sich dem Zeitgeist verheiratet, wird bald ein WItwer.“ Sie hält, egal, wie man sie findet, an ihren Themen fest und läuft nicht dem Zeitgeist hinterher. Das muss man ihr anrechnen.

Na ja, findest Du wirklich, dass Friedrich Merz und Robert Habeck wirtschafts- und energiepolitisch für den gleichen Ansatz stehen?

Die Linkspartei hat ohne Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine keine Leute mit Charisma mehr (denn Gysi tritt kaum noch in Erscheinung). Und da sie immer weniger die ursprünglichen Themen wie soziale Gerechtigkeit, Frieden u.ä. repräsentiert und stattdessen dem "woken" Zeitgeist nacheifert, spricht sie immer weniger Wähler an.
Nur wenn sie zu ihren ursprünglichen Werten zurückkehrt und Leute mit Charisma hat, wird Die Linke noch eine Rolle spielen, ansonsten wird sie kaum eine Zukunft haben.

Dies sollte allerdings auch Nicht-Linke Sorge bereiten, denn eine Demokratie lebt von unterschiedlichen Ansichten und braucht eine richtige Opposition im Bundestag.
Zwar kann man Deutschland nicht mit Israel vergleichen, aber da sieht man, was für eine fürchterliche Politik dabei raus kommt, wenn die Opposition in der Bedeutungslosigkeit verschwindet und fast nur noch rechte bis extremrechte und zu allem Übel auch noch religiöse Parteien die Politik bestimmen.

Wie ich in einem anderen Kommentar schon geschrieben hatte, war der Schritt unabwendbar.
Für die Linke kann es zum Supergau werden, für Wagenknecht ist vom großen Erfolg bis hin zum Flop alles möglich.

Daß Sahra Wagenknecht und ihre Noch-Partei nicht mehr zusammenpassen, ist ja schon seit Jahren offensichtlich. Während sich die heutigen Frontleute der Linkspartei meist "woken" Themen widmen, orientiert sich Wagenknecht mit ihrem Ehemann Oskar Lafontaine noch immer vor allem an der Frage, was die sozial Benachteiligten unserer Gesellschaft bewegt. Daß sie damit in Umfragen weitaus besser dasteht als ihre (Noch-)Parteigenossen, spricht Bände.