Die „Affäre Heil“ ist sicherlich - noch - anders zu werten als die Affäre Graichen. Die privaten Verflechtungen Graichens waren sicherlich weitaus umfangreicher als die bisher von Heil bekannten.
Dennoch bin ich immer wieder über derlei Vorgänge erschüttert. Und zwar weniger, wegen des Filzes an sich (der wie gesagt hier noch nicht so groß zu sein scheint), sondern wegen der eigenartigen Mischung aus Frechheit und/oder Naivität, die hier zum Ausdruck kommt. Denn ein alter Profi wie Heil muß wissen, daß bei jeder Spitzenpersonalie irgendwann die Hintergründe beleuchtet werden und spätestens dann auch persönliche Verflechtungen herauskommen.
Damit hast Du sicher recht. Allerdings wiegen derlei Affären bei Parteien und Politikern, die gern behaupten, anständig zu sein und/oder der sozialen Gerechtigkeit zu dienen, besonders schwer.
Das konnte man damals bei der Affäre um Bundespräsident Wulff sehen. Er ist nicht über die Vorgänge an sich gestolpert - diese waren meist erschütternd banal - sondern darüber, daß diese Vorgänge nicht zu seinem Image als braver Schwiegersohn gepaßt haben.
Jetzt hat auch die SPD ihre Trauzeugen-Affäre.