Anmoderation von Conny:
Heute stach mir diese Nachricht ins Auge. Hier ist es als rätselhafte Serie von Toden aufgemacht, in anderen News sagen die "Experten" die Hitze ist schuld...
Im letzten Abschnitt dieses Artikels wird allerdings einiges wieder gerade gerückt: Einheimische sagen, manche Leute würden bei über 40 Grad ohne Kopfbedeckung ins Freie gehen. Viele Touristen überschätzen zudem ihre Kräfte und Kenntnisse. Sie gehen leichtsinnig auf eine beschwerliche Tour (es ist z.B. von einer 30! km Tour die Rede), oft ohne geeignete Wanderschuhe, ohne ausreichenden Sonnenschutz und mit viel zu wenig Wasservorrat. Die verunglückten Touristen waren zudem alle alleine unterwegs. Niemand konnte also Hilfe holen. Und auf ein funktionierendes Handynetz ist in der Einöde nicht immer Verlass.
Fazit: Leichtsinniges kräfteüberschätzendes Verhalten speziell in der 2. Lebenshälfte ist nicht nur in heißen Gebieten mitunter tödlich.
Ich wäre vor 20 Jahren mal fast am Neujahrstag in den schottischen Highlands erfroren.
War eine Verkettung von unglücklichen Umständen und falschen Entscheidungen. Würde jetzt zu lange dauern, die ganze Geschichte aufzuschreiben, aber ein "Bothy" (kleines Haus, was Wanderern offensteht), welches ich mit dem letzten Licht erreicht hatte, hat mir das Leben gerettet.
War die letzten Kilometer bis zur Hüfte nass und mit Krämpfen geplagt durch den Schnee gestapft und wusste, dass ich nicht stehenbleiben und mich ausruhen durfte, da ich sofort eingeschlafen und erfroren wäre.
Als ich in der Hütte an kam waren sogar 4 Leute aus Deutschland dort, die die gleiche Route gewandert sind.
Solche Erlebnisse sind sicher lehrreich und auch notwendig, um die eigene Risikoeinschätzung zu schäfen. Bei der im Artikel genannten Altergruppe verstehe ich einfach nicht, dass diese Lektion in solche einem langen Leben nicht gelernt wurde.
Kleine Anektdote: ich fuhr mit einem Australier 3 h innerhalb von Deutschland in den Urlaub. Er fragte mich: Hast du das Öl geprüft? ja! Hast du den Reifendruck geprüft? ja! Hast du Ersatzschläuche dabei? was?? He, wir fahren ist Allgäu! Wenn wir eine Panne haben rufe ich den ADAC und der ist dann in 20 Minuten da. No worries.
Fazit: das nicht Vorbereiten oder das Nicht-Verantwortung-Übernehmen wird uns hier leicht gemacht. Läßt sich aber nicht auf andere Länder/Landschaften übertragen bzw. kann ganz bös nach hinten losgehen.
Hallo Conny, ADAC ist ein gutes Stichwort. Wir Deutschen sind an eine mehr oder weniger perfekte Infrastruktur gewöhnt und vergessen dann im Ausland immer wieder, dass diese Infrastruktur alles andere als normal ist. Schon innerhalb der EU sind die Standards sehr unterschiedlich.
Noch eine kleine Anmerkung zu meinem vorherigen Kommentar:
In Israel, was so klein ist wie Hessen, kann einem wesentlich mehr passieren. Da gibt es im Süden eine Wüste, wo es tagsüber weit über 40 Grad werden kann, ohne Wasserquellen, ohne einen Ort weit und breit und dann gibt es auch noch tödliche Skorpionen und Schlangen.
Im Norden gibt es zwar wesentlich mehr Orte und Menschen, aber tödliche Schlangen gibt es auch dort; die Skorpione sind idR. die schwarzen, nicht tödlichen. Bin schon einmal gestochen worden und es tut echt verdammt weh, stundenlang.
Also selbst in einem so kleinen Land: Nie ohne entsprechende Ausrüstung und viel Wasser unterwegs sein!
Ich glaube da hast Du einen entscheidenden Punkt. In Deutschland muss man sich nicht viel Gedanken machen. Eine Autopanne: ADAC kommt innerhalb 30 Minuten, Ohne vernünftige Ausrüstung wandern: Du kommst wahrscheinlich an einem Laden vorbei, bevor Du ernsthaft Schwierigkeiten hast.
Das Schlimmste was einem passieren kann, ist dass man sich in einem Wald verläuft, wo niemand spazieren geht. ;D
Das Thema ist nicht nur im Hinblick auf Hitze, sondern auch extreme Kälte zunehmend ein Problem. So gibt es immer wieder Touristen, die bei frühlingshaften Temperaturen leichtbekleidet in den Bergen Richtung Gipfel aufbrechen und weiter oben dann plötzlich in Lebensgefahr geraten, weil dort tiefster Winter ist.
René, du hast mich verstanden.
Flora: mich nervt es komplett an, wenn kein Satz mehr ohne das Wort Klimawandel auskommt. Es handelt sich hier um das Phänomen "Verlust des eigenen Einschätzungsvermögens" oder "Ignoranz von Hinweisen" -- und das ist Wetter und Klima unabhängig.
Wenn Leute alleine ohne richtige Ausrüstung schwere Touren machen und dann dabei ums Leben kommen, dann hat das nix mit Klimawandel zu tun, sondern mit Leichtsinn. Ohne das ich jetzt damit sagen will, dass die selber schuld sind.
Heute stach mir diese Nachricht ins Auge. Hier ist es als rätselhafte Serie von Toden aufgemacht, in anderen News sagen die "Experten" die Hitze ist schuld...
Im letzten Abschnitt dieses Artikels wird allerdings einiges wieder gerade gerückt: Einheimische sagen, manche Leute würden bei über 40 Grad ohne Kopfbedeckung ins Freie gehen. Viele Touristen überschätzen zudem ihre Kräfte und Kenntnisse. Sie gehen leichtsinnig auf eine beschwerliche Tour (es ist z.B. von einer 30! km Tour die Rede), oft ohne geeignete Wanderschuhe, ohne ausreichenden Sonnenschutz und mit viel zu wenig Wasservorrat. Die verunglückten Touristen waren zudem alle alleine unterwegs. Niemand konnte also Hilfe holen. Und auf ein funktionierendes Handynetz ist in der Einöde nicht immer Verlass.
Fazit: Leichtsinniges kräfteüberschätzendes Verhalten speziell in der 2. Lebenshälfte ist nicht nur in heißen Gebieten mitunter tödlich.