Im Grunde kann ich den bisherigen Kommentaren nicht viel hinzufügen.
Ich denke auch, dass das eigentliche Problem nicht Lang oder Nouripour waren, sondern die Politik der Grünen.
Ehrlich gesagt finde ich manche Ziele der Grünen soger im Grunde gut, z.B. regenerative Energiegewinnung, Atomausstieg, Naturschutz u.ä. Aber die Umsetzung ist eine Katastrophe!
Man kann doch nicht alle AKWs abschalten, wenn man gleichzeitig kein Gas aus Russland mehr bekommt und die Alternativen wie Wind- Sonnen- und Wasserkraft /Energie noch nicht genügend ausgebaut und effizient genug sind. Desweiteren beschäftigen die sich, genauso wie die Linke, mit Randthemen für Minderheiten, die dermaßen aufgeblasen werden, das es absurde Züge annimmt.
Zu allem Übel haben sie eines ihrer Kernthemen -nämlich Frieden- dermaßen verraten und verkauft, dass sie unglaubwürdig geworden sind.
Ich bedauere es, was aus dieser Partei geworden ist, denn ich hatte mal große Hoffnungen in sie, aber das ist inzwischen lange her.
Betrebungen von effizienter Ressourcen-Behandlung und Umweltschutz müssen wieder von "Den Grünen" losgekoppelt werden. Ich finde diese Dinge sind eher konservativ. Ich empfinde konservativ nicht als reformresistent und rückwärtsgewandt, sondern als eine Einstellung, die das Bewährte wertschätzt und in Überlegungen für die Zukunft miteinbezieht. Neu ist nicht automatisch besser. Äste auf denen man sitzt abzusägen ist nicht progressiv sondern dumm und gefährlich.
P.S.
zur Wind-und Sonnenkraft (zum Ausbau der Wasserkraft fehlen uns die geografischen Gegebenheiten): Das Problem ist nicht der fehlende Ausbau, sondern das Speichern von volatiler Energie. Da kann man noch so forciert ausbauen. Es bleibt volatil und muss solange es keine ausreichenden Speicherlösung gibt, von konventionellen Kraftwerken ausgeglichen werden. Sich auf die Nachbarn verlassen, die dann mit Atomkraft aushelfen, finde ich schwachsinnig. Die Kosten-Nutzen-Rechnung bei der kompletten Energiewende stimmt sowas von überhaupt nicht.
Da gebe ich Dir Recht und genau das ist mein Punkt bzgl. regenerativer Energiegewinnung.
Zuerst muss man in die Forschung und Entwicklung investieren und dann auf EU Ebene die Effektivsten (Windräder zahllos in die Landschaft gepflastert sind jedenfalls nicht die beste Lösung) ausbauen und versuchen ein europaweites Netz aufzubauen, was letztendlich Braunkohle und AKWs obsolet machen.
Natürlich gibt es noch einige andere "Stellschrauben" aber das würde zu weit führen.
Der Punkt ist der, die Grünen hatten ursprünglich sehr gute Ideen und Ansätze, aber seit der ersten Regierungsbeteiligung 1998 war es ein kontinuierlicher Verrat an den alten Werten (die SPD hat übrigens genauso damals ihre ürsprüngliche Wählerschaft verraten und verkauft).
Für mich sind sie inzwischen unwählbar und ich finde es sehr traurig und tragisch, denn im Herzen bin ich Grün im Sinne von Naturliebhaber, gegen AKWs und für Frieden.
Tja, wenn die jetzige Entwicklung kein Rücktrittsgrund ist, weiß ich nicht, wann es angemessen wäre, zurückzutreten.
Allerdings denke ich, dass das gleiche Konzept - nur mit anderem Personal - genauso abgestraft werden wird. Das Konzept stimmt nicht.
Hallo Conny, Dein zweiter Punkt trifft den Kern: Das Problem sind meiner Meinung nach nicht die grünen Spitzenpolitiker (die im Moment auch nicht überzeugend sind), sondern die Politik dieser Partei. Und da fehlt mir im Moment die Fantasie, um mir einen Wandel bei denen vorzustellen.
Jemand hat es so formuliert: "..man kann nach gerade einmal zweieinhalb Jahren kaum davon sprechen, dass sich Lang und Nouripour schon so verbraucht hätten, dass es „neue Gesichter“ brauche. Das gilt viel mehr für die wirklichen Aushängeschilder der Grünen: Annalena Baerbock und Robert Habeck. Sie sind die eigentlichen Gesichter der Partei. Sie stehen für die grüne Politik – und für alles, was die Menschen daran zunehmend abstößt. (Jakob Fröhlich - Tichy)
Ich finde, das fasst es ganz gut zusammen.
Und Habeck sagt: "Ich finde, man muss einen Job, den man angefangen hat, zu Ende bringen wollen. Und wir sind noch lange nicht zu Ende."
Bin mal gespannt, wie die nächsten Wähler darauf reagieren...
@Conny: Da Habecks Mission zu sein scheint, unser Land oder zumindest dessen Industrie zur Strecke zu bringen, klingt seine Ankündigung, "seinen Job zu Ende bringen" zu wollen, eher wie eine Drohung als wie ein Versprechen.
Was meint Ihr zum Rücktritt der Grünen-Führung?