Debatte

Kultur
Anmoderation von Renking:
Tagespiegel Artikel:

Faszinierend, wie man sich immer noch so querstellen kann. Wir leben im 21. Jahrhundert. Da sollte man doch durchaus in der Lage sein, entwendete Kulturschätze zurückzugeben, so lange man nicht das Risiko eingeht, dass sie dann zerstört werden.

Kommentare (3)

René Nehring • 12.03.2023
Die Restitutions-Thematik ist weitaus komplexer als es in den Medien meistens dargestellt wird. Sie und ein paar Kulturhistoriker, die sich damit einen Namen als Kämpfer für eine gute Sache machen wollen, stellen die Sache immer als Fortsetzung des Kolonialismus mit anderen Mitteln dar.

Allerdings sind die meisten der Kunst- und Kulturschätze aus den Herkunftsländern kein Raubgut, sondern durch Kauf oder im Rahmen von archäologischen Grabungen, die auf Basis von Verträgen mit den damaligen dortigen Regierungen durchgeführt wurden, legal in den Besitz der heutigen Eigentümer gekommen. Dies gilt insbesondere für Deutschland. Es fehlt also durchgehend an einer rechtlichen Grundlage für viele Rückgabeforderungen.

Hinzu kommt, dass viele Länder im Falle einer Rückgabe alles andere als sichere Aufbewahrungsorte wären. Man denke an Palmyra, dessen beeindruckende Ruinen von den Terroristen des Islamischen Staates gesprengt wurden, oder an die zweieinhalb Jahrtausende alten Buddha-Statuen von Bamiyan, die einst die größten Buddha-Figuren der Welt waren, bis sie von den Taliban gesprengt wurden.

Auch wenn es viele Gutmenschen nicht hören wollen: Aber für die Kunstwerke ist es am besten, wenn sie weiterhin in London, Paris, Rom oder Berlin aufbewahrt werden.
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Renking • 12.03.2023
Deswegen schrieb ich ja "so lange man nicht das Risiko eingeht, dass sie dann zerstört werden". Die Problematik mit dem Islamischen Staat z.B. ist mir durchaus bewusst.
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