Kommentare (5)

Hans Falkenau • 10.01.2023
@Fritz Bollmann:
Zu Ihrem zweiten Kommentar: Das Phänomen ist nicht neu. Die Wähler ordnen sich irgendwann einmal im Parteienspektrum ein, entweder als Stamm-, Wechsel- oder Nichtwähler. Das geschieht - wie so viele Entscheidungen im Leben - meistens auf einer eher gefühligen Grundlage. Die Industriearbeiter haben zum Beispiel immer die SPD gewählt, obwohl es den kleinen Leuten in schwarz-gelb regierten Bundesländern durchweg besser ging.
Bei der AfD vermisse ich bislang ein echtes Einlösen des Versprechens, eine Alternative für unser Land zu sein. Bis jetzt besteht das Modell der Partei überwiegend darin, mit lautem Getöse die etablierten Parteien zu kritisieren. Das ist mir zu wenig und auch nicht sonderlich schwer. Diejenigen Köpfe, die einmal für eine andere inhaltliche Politik standen, wie Lucke, Starbatty, Henkel, Meuthen etc. haben die Partei längst verlassen.
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Fritz Bollmann • 10.01.2023
Interessant ist weniger der Artikel selbst, sondern die (ja anonymen) Leserkommentare. Gefühlt 100% für das Auto, für den Individualverkehr. Warum wählen die alle anders, als sie leben wollen? Das erinnert doch irgendwie an vermeintlich religiöse Menschen, die ihre Frömmigkeit im sonntäglichen Gottesdienst vorführen und das Vaterunser möglichst laut beten, aber insgeheim sich den Sünden genüsslich hingeben. Ein Land voller Heuchler?
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Marcus Izac • 10.01.2023
Ich weiß nicht ob es daran liegt, was einige „low information voters“ oder meinetwegen auch „uninformierte Wähler“ nennen. Man wählt halt, weil man das so tut und hat dann auch nur noch das Getöse der letzten Wochen und die Wahlwerbung im Ohr. Wofür die Leute, die die Partei in erster Reihe vertreten, tatsächlich stehen (anhand ihrer Äußerungen) und was sie bisher so zu verantworten haben, wissen sie meistens gar nicht.

Zudem:
Nur ein Teil der Bevölkerung liest überhaupt Nachrichten, ein noch geringerer Anteil davon liest Welt und wiederum nur eine Teilmenge davon kommentiert obendrein.
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Fritz Bollmann • 10.01.2023
Ich antworte mir mal hier selbst. Ein Freundin, wählt seit ewigen Zeiten die Linke, ist aber politisch eigentlich eher uninteressiert. Wenn wir auf irgendwelche alltagsrelevante politischen Fragen kommen, ist sie meist auf Positionen, wie sie pointiert die AfD vertritt. Das glaubt sie mir natürlich nicht. Ich habe sie mal den Wahl-O-Mat machen lassen (sehr zu empfehlen). Sie landete bei SPD, Union und AfD, alle drei fast gleich auf, in dieser Reihenfolge. Die Linke landete weit abgeschlagen. Sie wird trotzdem weiter die Linke wählen und die AfD verabscheuen. Was ist das? Man mag, was des Teuefels ist aber bekreuzigt sich stündlich?
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Hans Falkenau • 10.01.2023
Interessante Frage! Es kann natürlich aber auch sein, daß die WELT nicht von allzu vielen Grünen-Wählern gelesen wird ;-).
Auffallend ist auch, daß von den drei Regierungsparteien in Deutschland die Grünen in den Meinungsumfragen immer noch besser stehen als am Wahltag 2021, während SPD und FDP deutlich schlechter dastehen. Dabei gehen viele Probleme unseres Landes (vor allem im Energiesektor) auf grüne Politik zurück.
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