Ich bin der Meinung, dass auch kleinere Kinder von Sozialstrafen nicht ausgenommen werden sollten. Ich höre immer wieder von neunjährigen oder zehnjährigen Kindern, die von größeren Kindern zu Straftaten ausgenutzt werden. Wenn diese Kinder aber erzieherische Sozialstrafen erhalten würden, würde das sicher bald ein Ende haben.
Ich glaube, wir müssen generell weg von dieser Kuschelpädagogik und Kuscheljustiz. Das ist keine Frage des Alters. Wie sollen Kinder und Jugendliche ein Gespür dafür bekommen, was erlaubt ist und was nicht, wenn sie ständig und überall sehen, dass selbst schwerste Straftaten nicht nur ohne Folgen für die Straftäter bleiben, sondern sich immer auch Politiker finden, die diese Taten sogar noch verharmlosen? Wenn jemand - wie zu Silvester in Berlin - einen Feuerlöscher auf einen Rettungswagen der Feuerwehr wirft, ist das ein Mordversuch. Punkt. Wenn dann anschließend Politiker über „Böllerverbote“ sprechen, ist das eine gezielte Verharmlosung dieser Verbrechen.
Ich hatte den Artikel/das Video heute Mittag auch schon gesehen und war genauso schockiert. Das ist pervers. Vor allem, weil es sich bei dem mehrfach verprügelten Mädchen um die Schülerin einer Sonderschule handelt. Das heißt, eine Person, die den besonderen Schutz unserer Gesellschaft bräuchte.
Von einer Herabsetzung der Strafmündigkeit im Sinne irgendwelcher Arrest- oder Jugendhaftstrafen halte ich nichts, da viele Teenager tatsächlich kaum wissen, was sie mit ihren Taten anrichten. Aber verschärfte erzieherische Maßnahmen, etwa in sozialen Einrichtungen, die ihnen zeigen, dass es Menschen gibt, die unser aller Hilfe brauchen, könnten sehr lehrreich sein.