Das verkündete Motto "Beat the System, Reclaim the City!“ klingt für mich nicht nur nach harmloser Party-Szene. Hier stellt jemand ganz offen die Macht- und die Systemfrage.

Mir fehlt etwas die Ortskenntnis, um die Sache angemessen bewerten zu können. Grundsätzlich verstehen kann ich beide Seiten, wobei die Rechtslage eher bei den ruhebedürftigen Anwohnern sein dürfte.

Vielleicht hängt es mit der lange Corona Party-Abstinenz zusammen, dass sich da solche Aggressionen aufbauen. Freiburg ist alles andere als konservativ oder jugendfeindlich. Im Gegenteil. Es war und ist schon immer eine Studentenstadt, mit dem dazugehörigen Flair.

Wenn man in der Innenstadt, wo Anwohner leben feiern will, dann muss man Ruhezeiten beachten. Punkt. Sehr banal. Ansonsten kann man von anderen Menschen, deren Service man dann selbstverständlich nach einer Partynacht in Anspruch nehmen will, nicht erwarten, dass sie voll konzentriert und ausgeschlafen sind. Wieder sehr banal.
Also, entweder an die üblichen Zeitregeln halten, oder als Partygruppe irgendwo feiern, wo keine Anwohner sind. Oder will man alle Anwohner aus der Innenstadt verbannen und selbst die "Straßen zurückerobern"?

Gibt es denn in Freiburg genügend Angebote, wo man auch mal draußen feiern kann?

Selbst wenn nicht, hat niemand das Recht, den öffentlichen Raum für sich zu beanspruchen.