In sozial schwachen Gegenden sind die Eltern eher froh, wenn die Kinder in der Schule sind. Sie lassen Dich dann „in Ruhe“ Deine Arbeit machen. Du musst „nur“ mehr erzieherisch in diesen Gegenden arbeiten… und viel mit dem Jugendamt… aber die Eltern lassen Dich, wie gesagt, eher in Ruhe
Nun. Ich als bereits geoutete Lehrerin muss hierzu auch meine Meinung loswerden.
Als Quereinsteiger scheint der Beruf für viele aus anderen Berufen zuerst attraktiv zu wirken. Man bekommt „viel“ Gehalt und muss vermeintlich „nur“ 27 Stunden arbeiten. Erst, wenn sie im Beruf drin sind stellen sie fest, dass man eher 50-60 Stunden im Normalfall arbeitet. Hinzu kommt der tatsächliche Streß mit Schülern und Eltern. Arbeitet man in einer eher vernachlässigteren Gegend, dann hat man bei den Schülern sehr viel Erziehungsarbeit vor sich… sowohl bei Eltern, als auch bei den Schülern. Ist man eher in einer wohlhabenderen Gegend tätig, dann hat man es mit verwöhnten Kindern und Eltern, die glauben, ihre Kinder sind alle Prinzen und Prinzessinnen, zu tun.
Als Lehrer, der seinen Beruf als Berufung ansieht, ist dies schon sehr oft schwer zu ertragen. Als Quereinsteiger, die oft durch das Geld gelockt werden, ist dies kaum zu ertragen. Etliche von ihnen sind nach der Festeinstellung nicht selten dauerkrank…
Ich liebe meinen Beruf, aber ich kann jeden verstehen, der nicht diesen Beruf ausüben möchte.
Ich möchte dagegen auch beispielsweise kein Polizist oder Handwerker auf dem Bau sein. Beides würde mich (unterschiedlich) sehr belasten.
Ich gehe davon aus (hier könnte man natürlich eine lange Diskussion führen), dass Frauen genetisch bedingt mit kleineren Kindern leichter umgehen können, als Männer. Daher ist der Lehrerberuf gerade in der Grundschule, denke ich, sehr weiblich. Männliche Kollegen gibt es nicht viele und von den wenigen, die es gibt, können sich, gerade bei den kleineren Kindern, viele nicht wirklich durchsetzen. Das ist jetzt kein Klischee, sondern meine Erfahrung an mehreren Schulen…
Auch eine Erfahrung hat mir gezeigt, dass Männer eher durch mehr Geld den Beruf ergreifen würden, Frauen, wenn die Arbeitsstunden reduziert werden würden.
Die meisten voll ausgebildeten Lehrer wollen den Beruf nicht wechseln. Sie haben den Beruf aus Überzeugung gewählt. Bei den Quereinsteigern sieht das anders aus. Sie haben den Beruf in der Regel des Geldes wegen gewählt. Bekommen sie ein attraktiveres Angebot mit weniger Stress, wechseln sie sehr schnell.
@Luise: Wieviel Quereinsteiger bleiben denn so prozentual hängen?
Das mit dem Geld wundert mich jetzt ein wenig. Die Quereinsteiger bekommen doch weniger Gehalt als die voll ausgebildeten Lehrer - zu recht.
Bei Leuten aus meiner eigenen Branche ist die Attraktion eher die Aussicht auf eine Festanstellung, die krisensicherer ist als der freie Markt. Allerdings unterschätzen die meisten den Unterschied, mit einem ausgewählten und freiwillig kommenden Klientel zu arbeiten im Gegensatz zu Schülern, die der allgemeinen Schulpflicht unterliegen.
Ich kenne eigentlich erstaunlich viele junge Frauen, die Lehrerinnen werden... ob sie damit klar kommen werden, wird sich zeigen. Junge Männer, die Lehrer werden wollen, kenne ich keine....
Ich selbst unterrichte nur einzeln. Das ist sehr angenehm. Es gibt nur extrem wenige anstrengende Ausnahmen (ich meine dabei Schüler + Eltern).
Gruppenunterrichte sind sehr anstrengend, bis man feste Regeln aufgebaut hat, in denen das ganze dann ablaufen kann. Das erfordert sehr viel Energie und Konzentration und starke Nerven.
Um dich zu ärgern : )
Ehrlich gesagt ist es mir völlig egal. Ich spreche den halben Tag englisch und da muss man sich über solche Dinge keine Gedanken machen. Ich weiss auch so, dass ich ne Frau bin.
Wie schon erwähnt: es spielt für mich keine Rolle - und da ich von mir selbst spreche, nehme ich mir diese Freiheit ...
@Renking: was für eine Antwort hast du denn erwartet? Dass ich mich, als ich das schrieb gerade als Mann identifizierte?
Da das Ganze überhaupt nichts mit dem oben diskutierten Thema zutun hat werde ich diesen Gesprächsfaden hier nicht weiterverfolgen.
Ich habe gerade dazu was in einer neuen Debatte (An ihren Worten...) etwas ausführlicher geschrieben. Vielleicht magst du da mal reinschauen. Da passt es thematisch besser hin.
Meines Erachtens nachvollziehbar. Gerade, wenn man sich auch die andauernde Fehde zwischen Eltern und Lehrern ansieht. Einige Eltern überlassen quasi den Lehrern die Erziehung, sind dann aber empört darüber, wenn das Kind mal zur Ordnung gerufen werden muss.
Andere wiederum meinen die Arbeit des Lehrers laufend in Frage stellen zu müssen, als würden sie selbst den Job besser machen können.
Das Verhältnis LehrerSchülerEltern scheint irgendwie nachhaltig gestört und ich frage mich, wie man das ändern könnte. Gemeinsame Sauftouren von Eltern und Lehrern?
Gute Idee ;-) Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, Lehrer zu werden. Du musst Dich permanent von den Kindern triezen lassen und kannst praktisch nichts dagegen unternehmen. Und vor allem hast Du Eltern, denen ihre Kinder entweder egal sind oder die überambitioniert sind und Dich dann für alles verantwortlich machen, was im Leben der Kinder schiefläuft.
Spannend, dass das Konstrukt aus öffnender spitzer Klammer, einem Minus und einer schließenden spitzen Klammer ausgefiltert wird… vielleicht wollt ihr im Backend an eurem Sanitizer arbeiten…
Hallo Marcus Izac, sorry, leider haben wir Deinen Kommentar gerade erst jetzt gesehen … Du kannst uns über kontakt [an] tagating.de (bitte das an durch das @-Zeichen ersetzen) erreichen.
Dass irgendeine Zeichenkombination ausgefiltert würde, ist uns nicht bewusst. Allerdings kann es sein, dass die bei der Programmierung von tagating verwendeten Frameworks einen solchen Filter haben. tagating selbst keine Filter ein.
Interessant, was junge Leute zum Thema Lehrermangel sagen...