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Anmoderation von Marie Stüdemann:
Hier mal ein erschütterndes Update zum Ukraine-Krieg. In Tagen und Wochen, in denen vor allem darüber berichtet wird, ob mal die Russen oder mal die Ukrainer Geländegewinne erzielen, ruft dieser Text in Erinnerung, dass es vor allem Zivilisten sind, die unter dem Krieg zu leiden haben.

Kommentare (8)

Mahdi • 26.03.2023
Da ich mich seit einiger Zeit intensiv mit dem 2. WK in der Ukraine und Südrussland beschäftige, ist der Blick auf diesen Krieg umso interessanter.
Das Verbrechen auf beiden Seiten passieren, überrascht mich nicht, sondern ist typisch für jeden Krieg. In Schwarz-Weiß, Gut-Böse zu denken und das nur der "Böse" Verbrechen begeht ist halt einfacher und bewahrt einen vor der kognitiven Dissonanz.

Ich finde es außerdem interessant, welche Begriffe bei Kriegen und Konflikten benutzt werden. In deutschen Medien wird immer vom "Angriffskrieg", am besten mit dem Zusatz "brutaler, völkerrechtswidriger" gesprochen (gibt es Kriege, die nicht mit einem Angriff anfangen und völkerrechtswidrig sind?) und Politiker betonen bei ihren Statements dieses auch immer , um klar zu stellen, dass sie auf der richtigen Seite sind.
In Russland hingegen wird von einer "Sonderoperation" gesprochen -kilngt halt schöner und harmloser, als von Krieg zu sprechen.
So redet sich jede Seite diesen Krieg irgendwie schön, oder stellt zumindest klar, dass man selbst der Gute ist.
Und das ist bei jedem Krieg und jedem Konflikt immer das Gleiche, egal wo auf der Welt.
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Hans Falkenau • 26.03.2023
Das ist durchaus richtig. Aber in diesem Fall (Ukrainekrieg) ist das Vermeiden des Wortes „Krieg“ durchaus eine Art Schuldeingeständnis. Die Vokabel „militärische Spezialoperation“ soll harmloser klingen und das eigene Handeln herunterspielen. Wer einen Krieg nicht Krieg nennen will und die Verwendung dieses Wortes sogar unter Strafe stellt, hat etwas zu verbergen. Die Amis konnten nach „Nine-Eleven“ selbstverständlich vom „War on Terror“ sprechen, weil sie zuvor von Terroristen angegriffen worden waren.
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(Gelöschter Nutzer) • 25.03.2023
Vorneweg… bei jedem Krieg leidet die Zivilbevölkerung im höchsten Maß. Das ist schlimm und sollte vermieden werden. Russland hat angegriffen, aber die Gründe kann man diskutieren.

Wenn ich den Artikel lese… steht bereits im einleitenden Absatz „Kiew betonte, es gebe keine Beweise für die Vorwürfe.“

Die erste Unterüberschrift lautet: „Lubinez: Keine Beweise für Tötung russischer Kriegsgefangener“

Weiter wird das Außenministerium Kiew zitiert und warnt vor jedem Versuch „der als Gleichsetzung des Opfers mit dem Aggressor interpretiert werden könnte“ und nennt es „"inakzeptabel", das "Opfer der Aggression" verantwortlich zu machen.“

Die zweite Unterüberschrift lautet: „Russland gewährt keinen Zugang zu Kriegsgefangenen“ und Russland gebe der UNO keinen Zugang zu Informationen. Mag sein.

Das erscheint mir schon sehr Russland (negativ) lastig. Dazu kommt die Werbung für die beiden Artikel zum Thema „Vorwürfe“.

Ist das ausgewogen?
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Hans Falkenau • 25.03.2023
Muss ein Artikel bei diesem Thema denn ausgewogen sein? Immerhin ist klar, wer den Krieg angefangen hat (Russland) und auf wessen Territorium er stattfindet (Ukraine).

Erstaunlich finde ich, dass hier überhaupt erwähnt wird, dass auch Ukrainer Kriegsgefangene getötet haben und nicht nur die Russen. Das findet sich sonst selten in deutschen Medien. Dass als Quelle für diese Aussage die Vereinten Nationen genannt werden, überwiegt meiner Meinung nach die Behauptungen der Ukrainer.
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Marie Stüdemann • 26.03.2023
Ich finde auch, dass Medien beim Thema Ukraine-Krieg durchaus parteiisch in der Kommentierung sein dürfen. Doch bei der Erwähnung der bloßen Fakten sollten sie neutral sein – und das nicht nur beim Ukraine-Krieg. Zur Neutralitätspflicht gehört auch, alle Fakten auf den Tisch zu legen. Die Zahl der Beispiele, bei denen durch Weglassen wichtiger Fakten die Meinungsbildung gesteuert wird, ist mittlerweile kaum noch zu überblicken.
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(Gelöschter Nutzer) • 26.03.2023
Partei kann ja ergriffen werden, dann sollte es aber als Meinung gekennzeichnet sein. Dem Punkt zur Neutralität und Fakten stimme ich voll zu. Und den Überblick kann man durchaus verlieren. Dazu finde ich den Wikipedia Artikel "Techniken der Propaganda und Meinungsmanipulation" sehr gut.
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(Gelöschter Nutzer) • 26.03.2023
Ja, denn unabhängig vom Thema haben die ÖRR den Auftrag, nach § 26 des Medienstaatsvertrags, die Ausgewogenheit zu berücksichtigen.

Dass Russland Ende Februar letzten Jahres die Ukraine angegriffen hat, ist unstrittig. Jens Stoltenberg selbst sagte jedoch, auf einer Medienkonferenz im Februar diesen Jahres, dass der Krieg bereits 2014 begann.
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Grüne Flora • 26.03.2023
Das ist richtig. Aber auch dort wurde er von Russland begonnen - mit dem Einfall in den Donbass und auf die Krim.
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