Anmoderation von Conny:
Wieder das alte Thema: nützen diese Blockaden oder schaden sie der Sache?
Ein Statement in dem Text fand ich verblüffend:
Kriminologin Katrin Höffler meint: "Härtere Strafen schrecken nicht ab. Auf Resozialisierung brauchen wir hier nicht hoffen. Es geht hier um die tiefste Überzeugung dafür, sich für Klimaschutz einzusetzen. Und ich glaube, einzig sinnvolles Mittel ist hier in die Kommunikation, in den Diskurs zu gehen."
Man stelle ich diese Einstellung mal bei anderen zutiefst überzeugten Tätern vor, z.B. bei den Ärzten, die aus tiefster Überzeugung und in ihren Augen in vollkommenem Einklang mit ihrem Amtseid Coronaregeln gebrochen oder umgangen haben - und das mit voller Überzeugung zum Wohle ihrer Patienten. Man stelle sich das mal vor...

Kommentare (6)

Conny • 14.07.2023
Jetzt ist wohl das lang Erwartete schließlich passiert und jemand sind die Nerven durchgebrannt und er hat mit seinem LKW einen Klimakleber gefährdet.
Warum eine solche Wut entbrennt ist leicht zu verstehen:
Verursacht die Bahn oder das Flugzeug Verspätungen, gibt es Entschädigungen. Hier aber trägt in regelmäßigem Rhythmus der Bürger das Risiko völlig alleine. Eigentlich gibt es die Regelung der angemeldeten legalen Demonstration, so dass das Anliegen vorgetragen werden kann, ohne dass Gefahr oder Schädigungen anderer verursacht werden.
Der Staat kommt seiner Pflicht hier nicht in angemessener Weise nach. Wie sich diese mehr und mehr anstauende Wut zum Vorteil einer klimafreudlicheren Politik umwandeln sollte, sehe ich nicht.
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René Nehring • 14.07.2023
Du sprichst da einen wichtigen Punkt an, Conny. Die ganzen Aktionen der „Letzten Generation“ sind doch nur dank einer breiten Unterstützung in Politik und Medien möglich. Daß der Staat zusieht, wie tausendfach Straftaten zu Lasten Dritter begangen werden, führt bei allen Betroffenen zu einer Unterhöhlung des Glaubens an den Rechtsstaat - und zur Zunahme von Selbstjustiz. Seit Beginn der Klimakleber-Aktionen wird davor gewarnt, daß diese Form des Protestes früher oder später zu Unfällen im Straßenverkehr führen muß. Doch unternommen wurde nichts.
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René Nehring • 14.07.2023
Ich weiß nicht, wie die zitierte Kriminologin ihre Aussage meint. Aber sie hat insofern recht als eine Strafe nur dann wirken kann, wenn sie nicht nur als solche empfunden wird, sondern überhaupt erstmal ein Unrechtsbewußtsein für die Straftat vorhanden ist. Wenn Täter fest davon überzeugt sind, einer Heilslehre zu dienen, werden sie durch kein noch so hartes Strafmaß zur Einsicht kommen.
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Conny • 14.07.2023
Richtig, das trifft eben auf sehr viele zu, z.B. auch religiöse Hardliner jeglicher Art. Sie empfinden sich als Märtyrer, denn sie sind ja im Einklang mit ihrem Rechtsempfinden. Oder nehmen wir Edward Snowden, der das exorbitant hohe Strafmaß von 1000 Jahren (!) vor Augen hat.
Zwei andere Fragen spielen ja auch eine Rolle, die der Abschreckung von Nachahmern (bestrafe einen, erziehe hundert) und die des Schutzes der Öffentlichkeit vor Wiederholungstätern.
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Luise Sievers • 13.07.2023
Das ist ja wohl lächerlich. Ich bin der Überzeugung, dass eine hohe Geldstrafe (den ganzen Einsatz samt Schaden bezahlen lassen) die Klimaterroristen davon deutlich abhalten würde, weiterhin solch einen Schaden anzurichten, den alle Steuerzahler am Ende zahlen müssen. Warum sollen wir diese Schäden bezahlen, den Terroristen anrichten?
Und wenn sie insolvent sind, dann kommen sie eben entweder ins Gefängnis oder müssen jede Menge Sozialstunden ableisten…. Dann lernen sie endlich mal zu arbeiten…
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René Nehring • 14.07.2023
Schön, daß Du wieder etwas gepostet hast, Luise :-)
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