Ich kann Til Schweiger eh nicht leiden...

Jemanden nicht leiden zu können ist Dein gutes Recht. Ich mag Schweiger und seine nuschelige Stimme auch nicht.

Aber hier geht es um seine Verfehlungen. Und da ist es so, dass die Übergriffe auf Schauspielerinnen inakzeptabel und auch berichtenswert sind. Seine Alkoholprobleme sind meiner Meinung nach Privatsache. Und da finde ich es sehr problematisch, dass die Produktionsfirma so offen darüber spricht.

Mich käsen diese medialen Schauprozesse, die ganz flugs im Rufmord enden können, einfach nur an.

Ich erinnere hier am Jörg Kachelmann - schon vergessen? Hier zur Auffrischung: https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2017/Joerg-Kachelmann-Verurteilt-trotz-Freispruch,kachelmann228.html

Sehe ich grundsätzlich ähnlich wie Du. Allerdings hat hier das – tatsächliche oder vermeintliche –Übertreten der Regeln bei Dreharbeiten und somit vor Zeugen stattgefunden. Insofern deute ich die öffentliche Distanzierung der Produktionsfirma von Schweiger als Sicherheitsmaßnahme, um nicht mit in seinen Strudel hineingezogen zu werden.

Auch wenn die konkreten Vorwürfe sehr vage sind, klingt das nach einem weiteren Fall von #MeToo. Und deswegen finde ich es gut, dass hier auch bei einem Star Klartext gesprochen und nichts unter den Teppich gekehrt wird. Wenn ich schon lese, dass von einer Schauspielerin am Set plötzlich eine Sex-Szene verlangt wurde, die vorher nicht im Drehbuch stand, sträuben sich mir alle Nackenhaare …