Hier noch ein interessanter Fakt zum deutschen Beitrag: Die Vertreter unseres Landes sind als einzige Teilnehmer ohne ihre Nationalflagge aufgelaufen. Natürlich ist niemand gezwungen, sich zu seinem Land zu bekennen. Allerdings stellt sich umgekehrt die Frage, warum die deutschen Gebührenzahler und der zuständige NDR dann diese Leute unterstützen sollen?
Hier noch ein schöner Nachtrag zum ESC von Thomas Gottschalk auf Instagram:
„Bei aller Liebe, aber wir werden vom Rest Europas doch inzwischen verarscht, was die Bewertung beim ESC betrifft. Die mögen uns einfach nicht. Den soften Malik haben sie uns genauso weggesägt wie die rockigen 'Lord of the Lost'. Die waren auch viel zu lieb. Wenn schon Heavy Metal, dann muss es auch scheppern. Es bringt auch nix, die Regenbogenfahne zu schwenken, aber die ARD muss nach diesen ganzen Pleiten einfach den Geldhahn zudrehen. Ohne Gold kein Glitter!“
Die Gedanken von Gottschalk kann ich gut verstehen. Andererseits habe ich bei meinen Eltern gelernt, bei Problemen immer erst einmal zu fragen, welchen Beitrag ich selbst dazu geleistet habe.
In Sachen ESC heißt das, sich zu fragen, ob die deutschen Beiträge der letzten Jahre wirklich gut waren. Die Tatsache, dass diese Lieder in der Regel nach dem jeweiligen ESC-Abend auch von deutschen Radiostationen nicht mehr gespielt wurden, gibt da eine klare Antwort.
Und noch etwas: Als Deutschland 2010 mit Lena Meyer-Landrut eine fröhliche und charmante Kandidatin ins Rennen schickte, die zudem mit „Satellite“ einen eingängigen Song sang, konnten „wir“ den Wettbewerb gewinnen.
Insofern neige ich dazu, die Zuständigkeit für den ESC in Deutschland endlich in andere Hände zu geben. Es ist ja nicht so, dass es hierzulande keine erfolgreichen Musikproduzenten, Komponisten und Sänger gäbe.
Die Platzierung beim ESC sagt ja nur bedingt was über den Erfolg eines Liedes aus.
Bestes Beispiel Snap vom letzten Jahr. Rosa Linn ist mit ihrem Lied nur auf Platz 20 gelandet und ist trotzdem die Einzige, deren Song nach dem ESC ein Hit wurde.
Ein guter Hinweis. Trotzdem sollte es zu denken geben, daß die Siegertitel dieses Wettbewerbs im späteren Musikleben nur sehr selten eine Rolle spielen. Die Gewinner früherer Jahrzehnte sind heute noch Kult.
Meine Schwester hat mir grade das Video vom französischen Song gezeigt. Das ist eine ganz andere Nummer, als die, die auf der Bühne präsentiert wurde. Jetzt kann ich zumindest teilweise den Vergleich mit Barbara Pravi verstehen.
Interessant. Andererseits: Wenn die Sängerin nicht in der Lage ist, ihren Chanson live auf der Bühne ähnlich stark vorzutragen wie im Video, dann ist ihr mittlerer Platz auch nur konsequent.
Glückwunsch an Schweden! Zur Verteidigung der Jurys: Das sind Experten, die nach dem musikalischen Wert eines Liedes gehen und nicht unbedingt nach „Mainstreamigkeit“.
Mich nervt mal wieder der Einfluss der Jurys. Keine Ahnung, was die für einen Musikgeschmack haben. Wenn Norwegen und vor allem Finnland durch die Jurys nicht so weit nach hinten gevotet worden wären, wäre der Wettbewerb anders ausgegangen.
Mir geht das Geheule von Urban über das deutsche Abschneiden auf die Nerven. Wir schicken seit Jahren eine schlechte Nummer nach der anderen zum ESC - und wundern uns dann über die Ergebnisse. Und Leute wie Urban, die den Mist Jahr für Jahr schönreden, sind Teil des Problems.
Ok. Glückwunsch an Schweden! Immerhin war diesmal die Diskrepanz zwischen Jury und Publikumsvoting nicht so krass wie teilweise in den vergangenen Jahren …
Vielleicht hat jemand Lust, beim Eurovision Song Contest mitzudiskutieren?