Kommentare (42)

Hans Falkenau • 12.02.2023
Ich sehe die Gefahren beim Thema Big Data übrigens nicht nur dort, wo man sie klassischerweise vermuten würde, zum Beispiel beim Staat. Mindestens ebenso "spannend" – d.h. bedrohlich – finde ich Überlegungen in Richtung Gesundheit und Selbstoptimierung. Dann gibt zum Beispiel die Krankenkasse/-versicherung Preisnachlässe für Mitglieder, deren Einkaufsliste sie mitlesen kann. Wer immer gesunde Lebensmittel kauft, erhält dann einen weiteren Beitragsnachlass – und wer eine Tafel Schokolade oder eine Stange Zigaretten kauft, zahlt dann etwas mehr. Alles für die Gesundheit, versteht sich.

Das klingt im Moment vielleicht nach schlechter Science Fiction. Allerdings sind die Krankenkassen die ersten Schritte in diese Richtung schon gegangen, indem sie ihren Mitgliedern Zuschüsse zum Kauf von Smartwatches und Fitnesstrackern anbieten. Dann können sie schonmal mitlesen, ob ihre Kunden sich fleißig bewegen oder auf der faulen Haut liegen.
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Marie Stüdemann • 12.02.2023
Interessante Gedanken! Aber auch beängstigend. Trotzdem vielen Dank fürs Teilen!
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Grüne Flora • 12.02.2023
@Kamyk:
Klar, dass Sie auch aus diesem Thema wieder eine Links-Rechts-Sache machen. Ist Ihnen bekannt, dass die größten Skeptiker in Deutschland in Sachen Datenmissbrauch, der Chaos Computer Club, eher links sind?
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(Gelöschter Nutzer) • 12.02.2023
Nein, das war mir in der Tat nicht bewusst. Von dem CCC habe ich aber schon mal gehört.
Nur meine Erfahrungen zeigen, daß es eher wir sind, die pöhsen Rääächten, die gegen globalistische Auswüchse eintreten.
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Conny • 12.02.2023
Eine Bekannte erzählte mir, dass sie im Schwedenurlaub plötzlich ohne Geld dastand. Die Kreditkarte wurde ihr durch ihre eigene Bank aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt, da sie unzählige Minibeträge dort per Karte abbuchen musste. Bargeldzahlen ging nicht mehr - auch nicht auf dem Flohmarkt oder im Bus.
Mir sind auch schon solche Dinge passiert, mir verdeutlicht haben, wir abhängig man mit zunehmender Digitalisierung werden kann. Vor einigen Jahren im Ausland kam es hart: beide Karten funktionierten aufgrund verschiedener Defekte nicht. Das Handy ebenfalls nicht. Das wurde dann kompliziert, da man ohne Smartphone bestimmte Dinge, wie Benutzung des Nahverkehr einfach nicht mehr organisieren konnte. Wir waren auf die Hilfe von Freunden angewiesen, die wir zum Glück dort hatten. Um diese zu verständigen, mussten wir auf ein ganz banales Münztelefon zurückgreifen. Als wir einen Sicherheitsbeamten nach einem solchen fragten, fing er an zu lachen und meinte, die wären ja inzwischen so selten wie "rocking horse shit". -- aber wenigsten hat es funktioniert.
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Conny • 12.02.2023
@Renking. Der Witz an der Sache war ja eben, dass die Freundin garnicht auf die Idee kam, dass sowas passieren könnte. Ist schon ein paar Jahre her. Wenn man den Schaden hatte, ist man immer klüger...
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Renking • 12.02.2023
Solchen Fällen kann man tatsächlich vorbeugen. Wenn man in so ein Land fährt, kann man vorher bei der Bank anrufen, damit die Karte eben nicht gesperrt wird.
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(Gelöschter Nutzer) • 12.02.2023
Genau diese Gefahr besteht. Und es ist von der KSS gewollt, uns absolut abhängig und damit auch schutzlos zu machen. Ich werde es nie verstehen, wie man so naiv sein kann und die Abschaffung des Bargeldes bejubeln.
Dabei braucht man noch nicht einmal an eine Verschwörung zu denken. Es würde reichen, sich einen längeren Blackout vorzustellen.
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(Gelöschter Nutzer) • 12.02.2023
@Grüne Flora schrieb:
"Ich (...) hätte auch kein Problem damit, wenn das Bargeld ganz verschwinden würde."

An schlechten Tagen wünsche ich mir, daß nach der Bargeldabschaffung sich Rechte an die Macht mogeln, und all die nicht-naiven Bargeldfeinde (vom linken Spektrum) so richtig mit dem CBDC schikanieren.
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Hans Falkenau • 11.02.2023
@Grüne Flora und @Conny:
Ich glaube ebenfalls, dass mit dem Anwachsen der Datenmengen auch die Möglichkeiten wachsen, diese digitalisiert zu verarbeiten. China testet ja bereits ein Sozialkredit-System, bei die Chinesen bei allem, was sie tun, Bonuspunkte für "gute" Taten und Malus-Punkte "schlechte" Taten erhalten.

Eine Abschaffung der Barzahlung ist bei solchen Bestrebungen ein wichtiges Element, weil sie das Konsumverhalten der Bürger bei Bedarf komplett offenlegt. Wenn jemand zum Beispiel ein regimekritisches Buch bestellt oder auch nur eine ungesunde Speise, kann dies ohne Bargeld viel besser erfasst werden.
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Marcus Izac • 13.02.2023
AFAIK testet China nicht, sie nutzen es bereits. Bei der automatisierten Datenverarbeitung sind wir doch schon lange. Oder was meint ihr, wie der ganze Spaß bei fb und Google funktioniert und woher Google und andere Webenetzwerke wissen, welche Werbung euch am ehesten interessieren würde?

Algorithmisch ist man da schon sehr weit, KI ist nicht nur im Kommen sondern wird ebenso schon aktiv genutzt. Momentan steckt das, relativ gesehen, noch in den Kinderschuhen, es geht aber schnell voran.

Daher ist es auch ein naives Gegenargument, es würde sich niemand diese Datenmengen anschauen. Tut auch niemand. Zudem sind die Metadaten häufig viel interessanter als die konkreten Daten. Salopp ausgedrückt: Es interessiert niemanden, dass Du Pornos guckst und (in den meisten Fällen) auch nicht welche, sondern eher wann Du das tust, von wo aus und welchen Kink das bedient.
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(Gelöschter Nutzer) • 12.02.2023
Ein regimekritisches Buch kann er nicht einmal bestellen.
Und das digitale Geld kann auch mit verfallsdatum versehen werden.
Ganz davon abgesehen, daß Dissidenten wie ich gar nichts außer Grundbedarf kaufen dürfen.
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Grüne Flora • 11.02.2023
@Conny: Ich bin überhaupt nicht naiv. Ich glaube nur einfach, dass die Datenmenge, die Milliarden Menschen Tag für Tag erzeugen, so groß ist, dass niemand diese auswerten kann.
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Marcus Izac • 13.02.2023
In Anlehnung meines Beitrags darüber und wie Conny schon schreibt: Manuell wertet das auch niemand aus. Man darf sich dabei keine Schlapphüte in irgendwelchen riesigen Büroräumen vorstellen, die irgendwelche Akten oder Dateien auf dem Computer wälzen vorstellen.

In der Harmlosesten Ausprägung kann man es sich eher wie eine Art soziales Netzwerk oder Dating-Website nur ohne Kontaktmöglichkeit vorstellen. Du gibst einen Namen ein und bekommst ein Profil zurück in dem dann alles steht, was das System und alle daran angeschlossenen Systeme, über dich gelernt hat.

Das kann eben auch aus Metadaten entstehen. Wo du wohnst (lässt sich anhand deiner IP ungefähr feststellen, anhand deines Telefons per Triangulation noch genauer) und darüber ungefähr welches Einkommen, welchen Bildungsstand und in etwa welche politische Ausrichtung Du hast. Anhand deiner letzten Einkäufe ungefähr, in welchem Lebensabschnitt Du dich befindest. Mit welchen Leuten du dich austauschst gibt Aufschluss über die Kreise, in denen Du dich bewegst und was dich wahrscheinlich sonst so interessiert.

Facebook weiß z.B. schon vor dir, ob Du schwanger bist und wird dir entsprechende Anzeigen anbieten. Allein aufgrund des Surfverhaltens (solltest Du über den gleichen Browser bei Facebook angemeldet sein mit dem Du auch alles andere machst). Theoretisch ist die Info für Arbeitgeber ja nicht uninteressant…
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Conny • 11.02.2023
Menschen sicher nicht. Aber Computer.
Hier ein kleiner Text zum Thema: "Für das automatisierte Trainieren von KI-Systemen sind große Mengen an Daten nötig. Vor diesem Hintergrund wird auch verständlich, dass gerade diejenigen Konzerne als die reichsten der Welt gelten, die sich auf das Ausspähen von Nutzerinnen und Nutzern und auf das Sammeln von möglichst vielen persönlichen Daten über möglichst viele Menschen spezialisiert haben.
Der Algorithmus hinter einem KI-System ist ohne die nötigen Trainingsdaten nicht besonders viel wert. Wer aber die Kontrolle über die nötigen Trainingsdaten hat, kontrolliert damit auch die KI-Systeme. Dadurch gibt es im Moment eine immer weiter zunehmende Machtansammlung bei denjenigen Akteuren, die über die größten und aktuellsten Datensammlungen verfügen, mit denen dann KI-Systeme trainiert werden können." Quelle: www.inf-schule.de
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René Nehring • 11.02.2023
Bargeld bedeutet Freiheit – das ist den meisten nur leider nicht bewusst. Ohne Bargeld hätte der Staat die volle Kontrolle über seine Bürger.
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Conny • 11.02.2023
@Grüne Flora: Aus Ihrem Kommentar entnehme ich, dass Sie vermuten, dass unser jetziges System mit relativ gutwilliger und oft chaotischer Bürokratie so bleiben wird - zumindest während Ihrer Lebenszeit - und dass niemals die Gefahr besteht, dass unser Staat diese Kontrolle ausnutzt. Im Ernst: ich finde das naiv. Liegt das daran, dass die DDR schon zu weit zurückliegt? Wenn man sich den Kontrollfanatismus von damals mit den heutigen technischen Möglichkeiten vorstellet, na dann Gute Nacht.
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Grüne Flora • 11.02.2023
Ich zahle fast nur noch mit Karte und hätte auch kein Problem damit, wenn das Bargeld ganz verschwinden würde. Glaubt jemand im Ernst, dass ein Beamter sich hinsetzt und unsere Kontoauszüge durchliest?
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Conny • 11.02.2023
Was ich in dem Artikel interessant finde, ist der Hinweis auf "die Liebe der Deutschen zu ihrem Bargeld". Gut, dass auch noch erwähnt wird, dass auch digitales Geld gestolen werden kann.
Wie seht ihr das persönlich mit dem Bargeld?
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Renking • 11.02.2023
Ich habe eine Zeit lang im Supermarkt gearbeitet. Ich finde es schlichtweg eklig. Allerdings ist es ganz praktisch, wenn man Geld schenken möchte oder gebrauchte Sachen verkauft. Grade jetzt, wo ebay und Co. alle Verkäufe ans Finanzamt melden müssen. Für Flohmarkt und Co. bietet sich auch PayPal an. Kann man ja dann untereinander vor Ort aushandeln.
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