Anmoderation von Conny:
Wieder eine heiße Diskussion über eine utopische Vorstellung: die komplett vegane Welt.
Und dazu ein Artikel mit skurrilem Inhalt:
Im Artikel lernt man erstaunliche Dinge: Das kanadische Ehepaar Sue Donald­son (Schriftstellerin) und Will Kymlicka (Philosoph) setzt sich für eine parla­mentarische Vertretung von Tieren ein, die als vollwertige „Staatsbürger“ an­erkannt werden sollten. Vor allem die Nutztiere sollten in die Gesundheits­versorgung und Rentenversicherung eingebunden werden.
Der letzte Satz hat mich ein wenig beruhigt. Ich dachte schon, sie wollten Zecke, Blutegel und Co auch an der Rente beteiligen..
Interessant finde ich den Hinweis auf das Buch des Wissenschaftsjournalist Florian Schwinn „Tödliche Freundschaft“ die dramatischen Konsequenzen aufzeigt, würde man den radikalen Ideologen folgen. Kennt das jemand von euch?

Kommentare (9)

Conny • 23.07.2023
Hab mir übrigens das im Artikel erwähnte Buch von Florian Schwinn "Tödliche Freundschaft" besorgt und finde es bisher SEHR interessant.
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Marie Stüdemann • 19.07.2023
Tiere bzw. tierische Produkte gehören seit Jahrtausenden zum Speiseplan des Menschen. Deshalb halte ich es für ausgeschlossen, dass alle Vegetarier oder gar Veganer werden. Die Frage kann eigentlich nur sein, wie eine angemessene Tierhaltung aussehen könnte?
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Grüne Flora • 16.07.2023
Ich sehe es wie René: Für die Misshandlung von Tieren gibt es keine Rechtfertigung. Selbst wenn Tierschützer mit mancher Maßnahme übertreiben sollten, ist ihr Anliegen richtig.

Übrigens: In Buenos Aires hat ein Gericht schon vor einigen Jahren entschieden, dass der dortige Zoo Tiere unwürdig gehalten hat - und deshalb die Schließung des Zoos angeordnet. Es sind also nicht nur ein paar „Öko-Spinner“, wie es der Autor nahelegt, die dem Wohl der Tiere einen hohen Stellenwert einräumen, sondern sogar nüchtern abwägende Juristen.
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Conny • 17.07.2023
Was sagst du zu meinem Punkt unten, dass zu starke Übertreibung kontraproduktiv ist?

Thema Zoo hatten wir schon mal hier diskutiert. Im Artikel wird dieses Thema nicht angesprochen. Ich denke, so wie ich den Autor verstehe, dass dies auch kein Fall wäre, den er als Ökospinnerei abtun würde (siehe: "Niemand bestreitet ernsthaft die Be­rechtigung von Tierschutz und die Not­wendigkeit, in vielen Bereichen noch Verbesserungen zu erzielen." und andere Statements dieser Art).
Aber weil du schon Zoos erwähnst: es gibt eine kontrovers geführte Debatte über die Art und Weise von effektiver Naturbildung. Diese Debatte heißt "Menschen Aussperren oder Involvieren" - letzteres heißt ganz konkret, ihnen die Tierwelt anfassbar/anschaubar nahe zu bringen, was nachweislich starke positive Prägungen hinterlässt.
Wir sind unzählige Wochen im Jahr mit diesem Thema beschäftigt, denn wir arbeiten ja sozusagen "im Feld" (Ranger) mit Wildtieren (Schwerpunkt Amphibien/Reptilien).
Wenn jetzt also eine Schulklasse die Amphibien/Reptilien theoretisch im Unterricht durchgenommen hat und zahlreiche Bilder und Filme dazu gesehen hat, dann ist es trotzdem etwas völlig anderes und eine Erfahrung, an die sich nachweislich Schüler noch viele Jahre erinnern, wenn sie zu uns oder anderen Kollegen kommen und die Tiere live im authentischen Lebensraum erleben. Ganz konkret heisst das, dass man mit einer Gruppe von Kindern unter normalen Bedingungen nicht besonders viel sieht (zu unruhig, zu wenig Zeit, zu wenig Geduld, nicht die richtige Tageszeit, nicht das richtige Wetter...etc.), was bedeutet, dass man z.B. Tiere für einen kurze Zeit entnimmt, um sie genau zu beobachten oder überhaupt zu sehen. Sozusagen eine Art Ein-Stunden-Zoo. Die Tiere gehen danach sofort wieder in ihren ursprünglichen Lebensraum.
Das funktioniert bei anderen Tierarten natürlich nicht so gut wie bei Amphibien...
Aufgrund dieser Erfahrungen frage ich mich schon, was passieren würde, wenn es überhaupt keine Zoos mehr gäbe. Das Klientel (außer Schulklassen) was zu uns kommt, ist i.d.R. schon von sich aus naturinteressiert. Was ist mit all den anderen? Wo kommen die mit Tieren zusammen? Ferien auf dem Bauernhof etc. ??
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Grüne Flora • 17.07.2023
PS: Dass Übertreibungen immer die Gefahr in sich bergen, dass sie kontraproduktiv sind, sehe ich auch so. Das gilt aber auch für andere Themenbereiche.
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Marie Stüdemann • 19.07.2023
Das klingt jetzt aber sehr nach Binsenweisheit ;-)
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Grüne Flora • 17.07.2023
Dass es in dem Artikel nicht um Zoos geht, weiß ich auch. Aber bei beiden geht es um das Tierwohl, bzw. den Tierschutz. Mein Beispiel sollte verdeutlichen, dass es sich dabei nicht um Spinnerei handelt, sondern um eine sachliche Debatte.
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René Nehring • 16.07.2023
Beim Thema Tierschutz bin ich grundsätzlich auf Seiten der Grünen, also der Tierschützer. Allerdings nicht so radikal wie die in dem Artikel genannten Beispiele.

Natürlich stehen Tiere nicht auf einer Stufe mit den Menschen. Und die Zuschreibung menschlicher Attribute ist natürlich Unsinn. Andererseits kann jeder, der sich nur etwas auf Tiere einläßt, unschwer erkennen, daß selbst deutlich weniger intelligente Arten Emotionen spüren. Sie empfinden nicht nur eigenen Schmerz, sondern auch Trauer über den Verlust von Angehörigen und Artgenossen. Und deshalb leiden sie eben auch unter jeder Form von physischer und psychischer Mißhandlung.

Andererseits ist mir klar, daß man den Menschen nach Jahrtausenden nicht einfach das Fleisch von der Speisekarte streichen kann. Deshalb sollten insbesondere Politik und Einzelhandel darauf hinwirken, daß sich die Lebensbedingungen für Tiere immer weiter verbessern. Es ist einfach widerwärtig, wenn zum Beispiel Rinder, deren Bestimmung es ohnehin ist, geschlachtet zu werden, ihr viel zu kurzes Leben auf engstem Raum eingepfercht an einer Kette hängend verbringen müssen.
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Conny • 16.07.2023
Wir hatten es ja schon öfter mal davon: ich finde es immer sehr problematisch, wenn eigentlich gute und notwendige Gedanken bzw. Kritik so stark übertrieben und radikalisiert werden, dass es rückfeuert und Menschen dann letztendlich weniger bereit werden, über diese Kritik nachzudenken oder sich darauf einzulassen.
Ein gerechtfertigtes Anliegen bekommt so den Anstrich, genauso verrückt zu sein, wie seine mit extrem missionarischem Eifer dafür kämpfenden Anhänger. Das ist mitunter sehr frustrierend für Menschen, die schon lange und mit viel Geduld an derselben Sache arbeiten, jedoch mit langsameren Mitteln, welche nachhaltige Einsicht erwirken.
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