Da wären wir wieder bei den Kernfragen unserer Zeit: Wer hat die Deutungshoheit? bzw Wie orientiert man sich?
Tatsache ist, dass es sehr viel Zeit und Anstrengung erfordert, sich den verschiedenen Facetten eines Streitthemas zu widmen und eine eigene Position herauszufiltern und diese dann zu verteidigen.
Das man dazu in bestimmten Situationen keine Zeit oder Energie hat, diesen aufwändigen Prozess zu durchlaufen und deshalb sehr gerne auf Vorgaben von oben zurückgreift, ist verständlich. Solange diese Vorgaben dann weiterhin wie "Hypothesen" gehandhabt werden und nicht als "absolute Wahrheiten", finde ich das ok. Aber die "Hypothese" muss immer anfechtbar sein und dazu MÜSSEN Gegendarstellungen erlaubt und öffentlich zugänglich sein.
"Die Wahrheit" kristallisiert sich durch das harte Anfechten von allen denkbaren Seiten heraus und nicht via Autoritäten bzw. Deutungsmehrheiten.
Wie sich jetzt nach und nach herausstellt, lag die vorherige Regierung in vielen Details der Corona-Politik schlicht falsch. Allen voran die unsägliche Behauptung, Kinder seien ein treibender Faktor der Pandemie, die sowohl von Merkel als auch Lauterbach wiederholt vertreten wurde. Und jetzt sagt Wieler in einem Interview, dass es für diese Aussage nie eine Grundlage gab.
@Gaby Belford:
Warum „Richtig so“? Wer will entscheiden, was eine Falschmeldung ist und was nicht? Soll das die Regierung - im Verbund mit ein paar Managern der sozialen Netzwerke - allein dürfen? Das wäre das Ende von Meinungsfreiheit.
Die Bundesregierung besprach während der Corona-Pandemie mit Vertretern der sozialen Medien, „wie gegen die Verbreitung von Informationen vorgegangen werden kann, die sie als falsch und gefährlich erachtete“? Unfassbar!
Man beachte das Wort „erachtet“. In Anlehnung eines alten Zitats, dass heute leider viel zu häufig die eigentliche Intention beschreibt: „Was Falschinformation ist, bestimme ich.“
Tut mir leid, in einer Gesellschaft, die sich offen, modern, aufgeklärt und demokratisch sehen will, geht das nicht. Aber Ardern war ja mit einem ähnlichen Zitat unterwegs. Nein, Regierungen oder regierungsnahe Organisationen sind nicht Schiedsrichter über Wahrheit und Lüge. Wer sich so etwas wünscht ist in der Demokratie fehl am Platz.
Richtig so. Bei der Menge an Falschmeldungen und Verschwörungstheorien, die in den sozialen Medien verbreitet wurden, war und ist es für eine Bunderegierung nahezu verpflichtend, Lösungen dagegen zu finden.
Tatsache ist, dass es sehr viel Zeit und Anstrengung erfordert, sich den verschiedenen Facetten eines Streitthemas zu widmen und eine eigene Position herauszufiltern und diese dann zu verteidigen.
Das man dazu in bestimmten Situationen keine Zeit oder Energie hat, diesen aufwändigen Prozess zu durchlaufen und deshalb sehr gerne auf Vorgaben von oben zurückgreift, ist verständlich. Solange diese Vorgaben dann weiterhin wie "Hypothesen" gehandhabt werden und nicht als "absolute Wahrheiten", finde ich das ok. Aber die "Hypothese" muss immer anfechtbar sein und dazu MÜSSEN Gegendarstellungen erlaubt und öffentlich zugänglich sein.
"Die Wahrheit" kristallisiert sich durch das harte Anfechten von allen denkbaren Seiten heraus und nicht via Autoritäten bzw. Deutungsmehrheiten.