Anmoderation von René Nehring:
Hier ein paar Gedanken zum diesjährigen Osterfest aus eigener Feder. Bin gespannt auf Eure Reaktion.

Kommentare (11)

Conny • 10.04.2023
Hallo Rene, ich möchte nochmal eine Rückfrage stellen zum Ausdruck Corona-Diktatur. Du bist ja in einer Diktatur aufgewachsen im Gegensatz zu mir. Welchen Ausdruck verwendest du für alle irrsinnigen Auswüchse dieser Zeit, in der Menschen unter Strafandrohnung und aus Angst vor Denunziation gegen ihren Menschverstand zu handeln gezwungen wurden?
Hier eines von 100ten von Beispielen, um darzustellen, was ich meine: Ich ging zum Zahnarzt, FFP2-Maskenpflicht in Eingang und Wartezimmer (dort steht das Fenster weit offen), ein Mann sitzt dort alleine mit Maske unterhalb der Nase, wir kommen ins Gespräch über die Absurdität dieser Maßnahme. Behandlungszimmer: Maske ab während Inspektion. Röntgen erforderlich in 5 m Entfernung. Der Zahnarzt sagt, eigentlich müssen Sie die Maske wieder aufsetzen. Ich frage: macht das Sinn, sie jetzt auf und nach 5 m Weg dann wieder abzusetzen. Er: Nein, natürlich nicht. Aber wenn wir kontrolliert werden, dann kriegen wir ernsthafte Probleme. Aber hier hinten sieht uns ja keiner!
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Grüne Flora • 09.04.2023
Stimme dem Artikel grundsätzlich ebenfalls zu. Mir gefällt, dass er in Sachen Reue nicht nur in eine Richtung zeigt.
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Conny • 10.04.2023
Was soll denn von Seiten der Coronamaßnahmen-Kritiker genau bereut werden? Was die Unterstellungen von absichtlichem Handeln betrifft... es kommen bald jeden Tag neue Informationen und Dokumente in verschiedenen Ländern darüber zutage, welche Informationen Verantwortliche schon hatten und aufgrund welcher Datenbasis sie handelten.
Wenn jemand gegenüber einem anderen "absolutistische Irren" ausführt (um es mal mit Renes eigenen Worten zu sagen) und der so behandelte wehrt verbal und durch Demonstrationen dagegen, für was soll er sich entschuldigen?
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Marie Stüdemann • 08.04.2023
Ich stimme René grundsätzlich auch zu. Aber die in dem Artikel angesprochene Buße kann ich bislang bei keinem Beteiligten erkennen. Lauterbach tut inzwischen fast schon so, als sei er früher bei den Querdenkern mitgelaufen. Auch bei den Polizisten und Mitarbeitern von Ordnungsämtern kein Nachdenken. Was denken zum Beispiel die Leute, die zu Beginn der Pandemiezeit Leuten ein Bußgeld aufdrückten, weil diese auf einer Parkbank gesessen haben?

Vor allem vermisse ich eine ehrliche, unvoreingenommene Aufarbeitung der Frage, welche Maßnahmen welchen Einfluss auf das Pandemiegeschehen hatten. Mir geht es dabei nicht um irgendwelche Entschuldigungen, die hört man von Politikern sowieso nie. Mir geht es um Erkenntnisse für künftige Vorfälle. Solange die fachliche Evaluierung ausbleibt, müssen wir davon ausgehen, dass bei der nächsten Pandemie alles wieder ähnlich verlaufen wird wie jetzt.
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René Nehring • 08.04.2023
@Conny und @Mahdi:

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen! Mir ging es bei diesem Artikel - wie bei fast allen meinen Beiträgen während der gesamten Corona-Zeit - vor allem darum, zwischen den oft unversöhnlich gegenüberstehenden Seiten zu vermitteln.

Dies wäre natürlich zuallererst Aufgabe des Staates und der gewählten Vertreter des Volkes gewesen. Leider haben sich die Spitzen von Politik und Verwaltung jedoch dazu entschlossen, in einigen Phasen auf Härte und Ausgrenzung statt auf Überzeugung zu setzen. Warum sie das getan haben, ist mir bis heute ein Rätsel. Die übergroße Masse der Demonstranten gegen die Corona-Politik waren jedenfalls keine Radikalen, sondern Bürger aus der Mitte der Bevölkerung, unter anderem viele aus eher grün-alternativen Milieus. Allein daß die Demos die größten politischen Veranstaltungen in Deutschland seit Jahrzehnten waren, hätte die Spitzen der Parteien stutzig machen und sich fragen lassen müssen, was da eigentlich passiert.

Auf der anderen Seite fand ich manche Äußerung von dem einen oder anderen Kritiker weit überzogen. Wo Polizei und Innenbehörden versuchten, Corona-Demonstrationen zu verbieten (was schlimm genug ist), konnte dies fast immer über die Verwaltungsgerichte gekippt werden. Deshalb hat mich der Begriff der „Corona-Diktatur“ gestört. Unser Staat ist alles andere als fehlerfrei – aber weit von den beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts entfernt.
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Conny • 10.04.2023
Nutzer hat den Beitrag gelöscht.
Conny • 08.04.2023
Zum Thema "Unversöhnlichkeit" habe ich gerade was geschrieben. Siehe unten.
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Conny • 08.04.2023
"Dass die meisten Maßnahmen auch wieder ausliefen, als die pandemische Lage abflaute, stört manchen Kritiker bis heute nicht daran, an seiner Meinung festzuhalten."
Hallo Rene; auf diesen Satz möchte ich eingehen: es war eben nicht so, dass Maßnahmen, die über's Ziel hinausschossen einfach so aufgrund von Einsicht zurückgenommen wurden. In zahlreichen Fällen geschah dies erst nach gerichtlichen Klagen und massivem Druckaufbau. Allerdings kam es darauf an, wer den Druck aufbaute. Manchmal war der Einfluß der sich Beschwerenden groß (siehe Beispiel Osterruhe), so dass Überregulierungen schnell zurückgenommen oder angepasst wurden. Wer keinen Einfluß hatte, konnte entweder schmoren oder demonstrieren oder hoffen, dass der Druck von außen kam (von anderen Länder oder anderen Bundesländern).
Dieses zu oft massive Herauszögern des Maßnahmenrückfahrens ist ein Grund, warum so viel Vertrauen zerstört wurde und es sich auch jetzt nach wirklichem Abklingen der Maßnahmen nicht mehr einstellen will.
Auch die Rehabilitierung der durch überzogene Maßnahmen Geschädigten ist noch nicht mal im Ansatz gestartet.
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Conny • 08.04.2023
Noch ein Wort zum Wunsch der Vergebung und Versöhnung: selbst in übelsten Fällen von Schuld - sagen wir mal jemand hätte im Auto auf seinem Handy getippt und jemand totgefahren oder verkrüppelt - ist eine Versöhnung und Vergebung möglich. Für die objektive Strafe spielt es eine Rolle, ob die Tat aus Fahrlässigkeit, Überforderung, oder vorsätzlich geschah. Für die Vergebung von seiten des Opfers oder der Angehörigen entscheidend ist jedoch eine echt empfundene Reue.
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Marie Stüdemann • 09.04.2023
Letzteres sehe ich genauso. Da niemand (mit Ausnahme vielleicht von Spahn) auch nur Fehler zugegeben hat – geschweige denn Reue gezeigt hat – kann es keine Vergebung geben.
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Mahdi • 08.04.2023
Ein sehr guter Artikel dem ich bei den meisten Punkten zustimme.
Zwar denke auch ich, dass manche Maßnahmenkritiker mit ihren Behauptungen übers Ziel hinausgeschossen sind (Stichwort Bevölkerungsreduzierung und ähnliches), jedoch behielten sehr viele Kritiker mit ihren Bedenken und Sorgen Recht und hatten sich nichts zuschulden kommen lassen.
Ich denke da im Speziellen an Dr. Christian Schubert, Clemens Arvay (bei dem die schreckliche Hetzkampagne und der niedere Rufmord zu seinem Freitod führte), Ulrike Guerot, Sarah Wagenknecht und einige andere, die allesamt auf primitive Weise beschimpft und beleidigt wurden und die Mundtod gemacht werden sollten.

In Israel war es (Gott sei Dank) nur für kurze Zeit besonders schlimm mit der Ausgrenzung Ungeimpfter, jedoch gab es nicht so eine öffentliche Diffamierung wie in Deutschland.
Es kehrte dann schnell wieder das ganz normale Leben zurück, während in Deutschland noch lange die komplette Inkompetenz und Unvernunft herrschte.

Mir fällt es ehrlich gesagt schwer diesen Leuten aus Politik und Medien zu verzeihen, da sie noch nicht einmal ihre Schuld eingestehen.
Trotzdem finde ich die Gedanken zu Ostern als Zeit der Einkehr und gegenseitigen Vergebung schön.
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Marie Stüdemann • 09.04.2023
Zu Deinem letzten Absatz: Die Frage des Verzeihens kann sich erst stellen, nachdem die Verantwortlichen um Entschuldigung gebeten haben.
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