Anmoderation von Marie Stüdemann:
An Artikel wie diesen sollten wir denken, wenn demnächst wieder von einem Jahrhundertsommer gesprochen wird.

Kommentare (17)

Mahdi • 26.04.2023
Ich schreibe hier noch einmal etwas als Reaktion auf Marie's Kommentar bzgl. "Beweis für die Ursache des Klimawandels" und zitiere aus einem früheren Kommentar von mir:
"Offensichtlich herrscht keine Einigkeit darüber, wie weit der Mensch für den Klimawandel verantwortlich ist. Selbst Wissenschaftler sind sich nicht 100% einig, aber es besteht ein breiter Konsens darüber, dass der Mensch damit zu tun hat, denn alle Statistiken und messbare Werte deuten klar darauf hin.
Wenn man verschiedene wissensch. Bereiche hinzuzieht, wie z.B. Astronomie, dann wird diese These bestätigt, denn eigentlich sollten wir in eine Kälteperiode kommen, anstatt einen kontinuierlichen Temperaturanstieg mit schmelzenden Gletschern, auftauenden Permafrostböden, etc. zu haben, die ihrerseits das ganze noch verschlimmern."

Ich verstehe nicht, warum man diese Tatsachen nicht akzeptieren kann und vehement abstreitet, der Mensch hätte etwas mit dem Klimawandel zu tun.
Mir scheint es die Bequemlichkeit und der Unwille, seinen Lebenswandel zu ändern ist der Grund dafür.
Das es nichts bringt, wenn jetzt nur Deutschland alleine Maßnahmen ergreift, während China und die USA weiterhin die Treibhausgase in die Atmosphäre blasen, ist logisch. Daher muss es eine globale Anstrengung geben und neue Konzepte für Wirtschaft und Gesellschaft müssen umgesetzt werden.

Zum Schluss zitiere ich mal (nicht ganz wörtlich) Georg Schramm, denn mir scheint, es ist die traurige Realität:
"Nicht nach uns die Sintflut, sondern wir sind die Sintflut".
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Conny • 27.04.2023
@Mahdi: "die Bequemlichkeit und der Unwille, seinen Lebenswandel zu ändern" ist ein gutes Stichwort. Ja, die Spezies Mensch ist eigenwillig...
Egal um welchen Bereich unseres Daseins es geht, um den Lebenswandel dauerhaft zu ändern (zumindest wenn es um gravierende Einschränkungen geht) braucht man entweder eine starke Einsicht, eine starke Angst oder starken Druck von außen. Wenn man Vorteile davon hat, geht es ein wenig leichter. Aber diese müssen dann relativ direkt spürbar sein und nicht abstrakt in weiter Zukunft liegen.
Warum werden die big player des CO2 Ausstroßes am ehesten ihr Verhalten änderen? Was denkst du?
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Conny • 23.04.2023
Hier noch eine aktuelle Umfrage, die zeigt, was ich unten schon ausgeführt habe, nämlich dass die Bereitschaft zu einem moderaterem Lebenswandel und Ressourcenverbrauch zurückzukehren durchaus etwas ist, was viele Leute befürworten würden. Zumindest theoretisch. Oder zumindest sehen sie, dass ein gewisser Handlungsbedarf besteht. Meinetwegen auch unter dem Label Klimaschutz. --- Einen radikalen Abbau ihres Wohlstandes meinen sie aber nicht damit.
https://www.tagesspiegel.de/wissen/umfrage-mehrheit-der-deutschen-wurde-fur-klimaschutz-verzichten-9704633.html
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Mahdi • 24.04.2023
Die Frage ist aber auch, was Wohlstand bedeutet.
Wenn men mit Wohlstand meint, dass man jeden Tag im Überfluss zu Essen hat, auch Sachen, die man eigentlich gar nicht wirklich braucht (Süßigkeiten, Chips und dergleichen), dass jeder sein eigenes Auto oder sonstige Luxusgüter hat, dass man mindestens einmal im Jahr irgendwohin in den Urlaub fliegt, dann hat man nicht erkannt, dass genau das nicht möglich ist.
Und ich fürchte, dass es viele gibt, die das als einen radikalen Abbau ihres Wohlstands sehen, wenn sie nicht jederzeit alles im Überfluss zur Verfügung haben und mal eben zum shopping nach Paris oder zum Saufen nach Mallorca fliegen können.
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Conny • 24.04.2023
Zustimmung. Wohlstand wird wirklich sehr individuell bewertet.
Ich hatte vor kurzem eine Diskussion über das Heizen. Ich war erstaunt, dass mein Gesprächspartner es als Einsparung verstand, die Wohnungstemperatur nur auf das Niveau herunter zu regeln, die für uns normal ist.
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René Nehring • 23.04.2023
@Conny und @Mahdi:

Ich kann mir bis heute kein Urteil über die Ursachen des Klimawandels bilden. Die Gründe dafür sind u.a. von Hans Falkenau, aber auch von Mahdi genannt worden.

Was mich jedoch massiv stört ist, daß wir für das Ziel „Klimarettung“ unsere ganze Volkswirtschaft umkrempeln und dabei auf Technologien setzen, die a) von der Leistung her nicht im Ansatz in der Lage sind, die bestehenden Technologien zu ersetzen, und b) auch ökologisch keineswegs besser sind.
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Conny • 23.04.2023
Ich denke immer, was mich eher beunruhigen würde, wäre eine Klimaabkühlung.
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Conny • 22.04.2023
@Mahdi: wie wird eigentlich die Klimawandelfrage in Israel diskutiert?
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Mahdi • 22.04.2023
In Israel ist es weniger in den Medien, als in Deutschland und die Politik hat ganz andere Sorgen (Justizreform, innerpol. und gesellsch. Konflikte, der Konflikt mit den arab. Nachbarn....)
Die steigenden Themperaturen bekommt man auch hier zu spüren, aber 40, 45 oder mehr Grad....macht schon fast keinen Unterschied mehr -es ist so oder so unerträglich heiß im Sommer.
Wir hatten letzte Woche schon u.a. 35 Grad.
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Mahdi • 22.04.2023
Hab den Artikel nicht gelesen, aber ich will mal auf die Anmoderation antworten.
Man darf Wetterextreme und Klima nicht verwechseln.
Wetterextreme können immer auftreten.
Wenn man sich aber die Daten seit Wetteraufzeichnung genau anschaut, dann erkennt man einen kontinuierlichen Anstieg der Temperaturen, der auffällig ähnlich verläuft, wie die Förderung und Nutzung von Öl, was auf eine Kohärenz schließen lässt.
Desweiteren kommen Wetterextreme immer häufiger vor und selbst extrem kaltes Wetter wie Schnee im April kann mit dem Klimawandel zu tun haben.

Ich bekomme manchmal das Gefühl, dass manche Menschen, aus welchen Gründen auch immer, es nicht wahrhaben wollen, dass es einen Kilmawandel gibt und dass wir Menschen wohl offensichtlich zu einem gewissen Maß damit zu tun haben.
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Marie Stüdemann • 22.04.2023
Den Klimawandel als solchen bestreitet wohl niemand. Jeder, der in den siebziger und achtziger Jahren selbst im Flachland im Schnee spielen konnte, weiß, wo die Unterschiede zu heute sind.

Die Frage ist, ob und inwieweit der Mensch dafür ursächlich verantwortlich ist. Und da habe ich – wohlgemerkt bei den Verfechtern der Theorie des menschengemachten Klimawandels – noch keinen echten Beweis gesehen, sondern immer nur Thesen, die auf der Parallelität von menschengemachter Industrialisierung und beobachtetem Klimawandel beruhen und deshalb zu der Erkenntnis kommen, "dass es keine andere Erklärung für den Klimawandel gibt". Das ist aber kein wissenschaftlicher Beweis.

Ein weiteres Problem ist, dass seit Jahrzehnten (!) alle gegenläufigen Thesen (also, dass der Klimawandel natürlichen Ursprungs ist) gar nicht mehr berücksichtigt und deren Verfechter aus dem Diskurs ausgeschlossen werden. Angesichts der gigantischen Summen, die der weltweite Umbau der Volkswirtschaften hin zu "Klimaneutralität" kostet, finde ich es geradezu skandalös, dass nicht wenigstens einmal grundlegend gefragt wird, ob dieser Aufwand überhaupt erforderlich ist.
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Mahdi • 22.04.2023
Also ich kenne Leute, die den Klimawandel als solches abstreiten und einige, die partout behaupten, der Mensch hat nichts damit zu tun.

Offensichtlich herrscht keine Einigkeit darüber, wie weit der Mensch für den Klimawandel verantwortlich ist. Selbst Wissenschaftler sind sich nicht 100% einig, aber es besteht ein breiter Konsens darüber, dass der Mensch damit zu tun hat, denn alle Statistiken und messbare Werte deuten klar darauf hin.
Wenn man verschiedene wissensch. Bereiche hinzuzieht, wie z.B. Astronomie, dann wird diese These bestätigt, denn eigentlich sollten wir in eine Kälteperiode kommen, anstatt einen kontinuierlichen Temperaturanstieg mit schmelzenden Gletschern, auftauenden Permafrostböden, etc. zu haben, die ihrerseits das ganze noch verschlimmern.
Man darf auch nicht vergessen, dass das gesamte Ökosystem hochsensibel ist und kleine Faktoren einen erheblichen Einfluss haben können.
Es gibt keine plausible, wissenschaftlich überprüfbare Theorie, die den Klimawandel ohne den menschl. Einfluss erklären kann.

Das Problem zu Deinem letzten Abschnitt ist vielfältig und hat nicht nur mit dem Klimawandel zu tun, sondern wir stehen vor einigen grundlegenden Problemen was Bevölkerungswachstum, Konsum und Verbrauch von Rohstoffen, u.v.m. betrifft.
Wir können so definitiv nicht weiter machen und müssen viele Dinge grundlegend ändern und falls es nicht von der Gesellschaft und von jedem einzelnen geschieht, muss die Politik die Weichen dementsprechend stellen. Das das einigen nicht gefällt ist klar.
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Conny • 22.04.2023
Das eigentliche Problem ist doch das Gesamtbevölkerungswachstum und der übermäßige Ressourcenverbrauch (vor allem Energie) - nicht nur der Industrieländer. Dieses Thema ist schon 40 Jahre alt und wurde zwar immer wieder angemahnt, aber stets weggeschoben, da es unglaublich kompliziert und schwer oder vielleicht garnicht (?) befriedigend zu lösen ist. Mit der Klimakrise hat man jetzt einen Hebel, der eine Dringlichkeit des Handelns ermöglicht bzw. rechtfertigt und der mittlerweile so viel Gehör in vielen Länderen gefunden hat, dass man bereit ist, politische Konsequenzen daraus folgen zu lassen.
Allerdings sehe ich in dem momentan angestrebten der Umbau zur klimaneutralen Gesellschaft keines der beiden oben adressierten Probleme gelöst. Im Gegenteil, der Ressourcenverbrauch wird nur auf andere Rohstoffe und in andere Weltgegenden verlagert, um die auch wieder ein erbitterter Kampf entbrennen wird.
Meine größte Sorge momentan ist die Naivität (oder Vorsatz), mit der Gesellschaften unter dem Label Klimawander-Bekämpfung instabil gemacht werden. Technologische Lösungen oder umweltverträgliche Anpassungen an welche Klimaveränderung auch immer, sind meines Erachtends in einer instabilen Gesellschaft nicht mehr möglich.
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Mahdi • 22.04.2023
Sehr scharfsinnig analysiert. Volle Zustimmung.
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Hans Falkenau • 21.04.2023
Es ist seit zwanzig, dreißig Jahren immer das Gleiche: Wann immer das Wetter heißer und trockener ist als im Durchschnitt, wird tage- und wochenlang der Klimawandel mitsamt seinen schrecklichen Folgen thematisiert. Wenn es jedoch kühler und niederschlagsreicher ist, gehen Politik und Medien fast immer darüber hinweg.
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Mahdi • 22.04.2023
Das eine ist das Wetter, das andere das Klima.
Man muss sich die Durchschnittswerte genau anschauen und man erkennt eine klare Tendenz.
Alle Statistiken zeigen eine kontinuierliche Erwärmung und es scheint eine Kohärenz mit der Förderung und Nutzung von Öl zu geben, was darauf schließen lässt, dass der Mensch diese Erwärmung mitbewirkt hat.
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Marie Stüdemann • 22.04.2023
Siehe meinen Kommentar zu Deinem anderen Kommentar. Auch Du sprichst hier davon, dass es eine "klare Tendenz" gibt (die niemand bestreiten kann) – und das es "(…) eine Kohärenz mit der Förderung und Nutzung von Öl zu geben (scheint), was darauf schließen lässt, dass der Mensch diese Erwärmung mitbewirkt hat." ;-) Es ist Dir also offenbar bewusst, dass es keinen Beweis für die These gibt, dass der Mensch den Klimawandel verursacht hat. Dennoch schlagen wir seit Jahren auf Basis dieses These unsere Wirtschaft kaputt – und zwingen u.a. die Bürger zu immer weiteren Zwangsmaßnahmen.
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