Kommentare (8)

Conny • 31.01.2023
Übrigens, da ist noch ein Thema in dem Artikel, zu dem ich gerne eure Meinung hören würde. Es geht um die oft wiederholte Forderung, Lehrer von Schülern bewerten zu lassen ("Niemand kann die Unterrichtsqualität besser beurteilen..."). Was denkt ihr darüber?
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Renking • 01.02.2023
Gab es bei uns in der Schule. 11. Klasse. Anonyme Evaluationsbögen in jedem Unterrichtsfach. In den wenigsten Fächern hat sich dadurch was geändert.
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René Nehring • 31.01.2023
Ich finde es traurig, daß die Befürworter eines aktuelleren Unterrichts im Gegenzug den Religionsunterricht herunterfahren wollen. Offensichtlich ist ihnen nicht klar, welche Rolle dieses Fach hat (vermutlich ist dies auch vielen Reli-Lehrern nicht mehr klar). Hier geht es nicht um irgendwelches "Gedöns", an das man glauben kann oder nicht, sondern um elementare Grundlagen unserer Kultur.
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Renking • 31.01.2023
Ich (eine religiöse Frau) bin (mittlerweile) auch gegen den klassischen Relgionsunterricht und viel mehr für einen Flächendeckenden LER Unterricht.

Lebensgestaltung, Ethik, Religionskunde

Ich bin also nicht gegen Relgionskunde in der Schule, sondern gegen die Art, wie Religionunterricht praktiziert wird. Die wenigsten Lehrer nutzen den Unterricht dazu, den Schülern die elementaren Grundlagen unserer Kultur beizubringen, sondern viel mehr dazu, die Schüler zum Glauben zu erziehen. Und das finde ich nicht mehr zeitgemäß.
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Marie Stüdemann • 31.01.2023
Sehe ich auch so. Um den Schülern (und nicht nur ihnen) den Umgang mit Finanzfragen zu erleichtern, könnte die Politik übrigens die Bürokratie herunterfahren. ;-)
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Conny • 30.01.2023
Da ist es wieder, das alte Thema. Was bedeutet es, fürs Leben zu lernen?
Laut Schülerbereirat bedeutet es, Infotexte zur Steuererklärung anstelle von Gedichten zu analysieren - bürokratische Textergüsse auf Formularen durchzuarbeiten statt Goethes Faust - Finanzanlagen zu diskutieren statt Ethikthemen ----- da kommt Freude auf! Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Schüler mit mehr Enthusiasmus an diese "Alltagsthemen" rangehen als die Durchschnittsbürger, die so was nur unter dem Druck von Abgabefristen hinbekommen.
Um nochmal auf die Eingangsfrage zurück zu kommen:
Die Schulung des Denkens durch die umfassende Beschäftigung mit den anspruchsvollen und universellen Erzeugnissen unserer Kultur ermöglicht es tatsächlich, sich auch mit solch flüchtigen Dingen wie jährlich sich ändernden Steuer-, Finanz- und Versicherungsbelangen einigermaßen erfolgreich auseinanderzusetzen.
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Marcus Izac • 31.01.2023
Das ist tatsächlich eine interessante Fragestellung. Ich bin mir da nicht so sicher, das mich die Analyse von Gedichten und das „Durcharbeiten“ von Faust auf das Leben in unseren Gesellschaftsstrukturen vorbereitet.

Das ist aber ein gutes Beispiel für Unterrichtsstoff, bei dem sich – gerade in dem Alter – der Nutzen nicht erschließt. Da schien es eher darum zu gehen, dass man es als immer noch sehr hoch gehaltenes Werk einfach kennen muss, als das es für das eigene Leben irgendeine direkte Relevanz hat. Das ist das, was vordergründig hängen bleibt, wenn es um irgendwelche Bücher oder Gedichte geht.

Zieht man solche Unterrichtsblöcke also vielleicht einfach falsch auf? Muss man vielleicht von dem Nutzen, von der Parallele zum eigenen Leben oder der aktuellen Gesellschaft her, auf die Texte schauen? Häufig beschreiben die Texte ja (z.T. indirekt) menschliche und gesellschaftliche Dinge und Zusammenhänge, die bis heute – trotz des technologischen Fortschritts und angeblicher Aufgeklärtheit – weiterhin so sind.

Andererseits denke ich aber auch, jeder sollte bescheid wissen, was da jetzt was auf seiner Steuererklärung bedeutet, was wo hineinfällt, etc. Das Gleiche für Geldanlagen u.s.w. Es soll am Ende (im übertragenen Sinne) keiner selbst einen Computer bauen, ihn aber zumindest unfallfrei bedienen können. Geld ist in unserer Gesellschaft leider immer noch sehr wichtig. Daher sollte der optimale Umgang damit auch zum Allgemeinwissen gehören.

Ob man dafür Ethik und Goethe opfern sollte, weiß ich nicht. Ich würde hier eher Abzüge in Themenkomplexen anderer Fächer bzw. andere Fächer generell machen. Religion, Kunst und Musik sehe ich da eher in der Freizeit. Vielleicht als schulbegleitendes Angebot, aber nicht im Hauptunterricht. So würde vielleicht 1x in der Woche ein Block für solche Themen frei.
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René Nehring • 31.01.2023
Volle Zustimmung! Der Artikel enthält ein paar aufschlußreiche Gedanken, zum Beispiel: "Zum Leben gehören nicht nur Vektorrechnung und Gedichtanalyse, sondern auch steuerrechtlicher Unterricht und Analysestrategien." Offenkundig sagt niemand mehr den Kindern, daß es bei Gedichtanalysen darum geht, ein eigenes unabhängiges und kritisches Denken zu entwickeln.
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