Anmoderation von René Nehring:
Ich gebe die Frage gleich mal weiter und poste auch eine Umfrage dazu: Was haltet Ihr vom Gender-Verbot an Sachsens Schulen?

Kommentare (11)

Conny • 14.07.2023
Mal ganz übergeordnet: es geht ja beim Gendern angeblich um das Thema Vermeidung von Diskriminierung aller Menschen, die nicht männlich sind - um es mal allgemein zu formulieren. Da es ja - siehe unser Forum - völlig individuell empfunden wird, was eigentlich diskriminierend ist oder nicht, hier mal ein eigener Entwurf, wie ich mir Gerechtigkeit in diesem Thema vorstelle:
- ich bin für inhaltliche und praktizierte Gerechtigkeit und nicht für formale, die die Sprache unnötig verkompliziert und oftmals grammatisch falsch ist.
Zwei Beispiele aus Schule und Beruf (ich hatte sie schon mal erwähnt):
1) Beim Theaterspielen in der Schule hat mich immer geärgert, dass es für Mädchen sehr wenige und vor allem wenig interessante Rollen in den traditionellen Theaterstücken hatte. So haben viele Mädchen auch Jungsrollen gespielt. Aber das war nur halb befriedigend. Ich empfand das als ungerecht. Heutzutage werden viel mehr Stücke genommen, die entweder neu produziert wurden oder aus Geschichten oder aus Filmen adaptiert wurden (Momo oder Freedom Writers etc.) und die eine große Zahl von Rollen für beide Geschlechter bieten.
2) Bei Bewerbungsprüfungen gibt es immer mal wieder die Diskussion, den Fokus ausschließlich auf die Leistung zu legen und Diskriminierung aufgrund von Geschlecht oder Nationalität auszuschließen. Im Orchesterbetrieb wurde das gemacht, in dem hinter einem Vorhang gespielt wurde (ich erwähnte das schon). Das macht natürlich nicht generell Sinn.
Fazit:
meine persönliche Ansicht als Frau ist, dass ich von der inhaltlichen Gleichberechtigung viel mehr habe als von einer formalen, die schlecht funktioniert und noch dazu bei vielen Aversionen auslöst.
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Luise Sievers • 13.07.2023
Ich muss sagen, ich habe mich in meinem Leben noch nicht diskriminiert, wenn ich damals als Schüler oder später als Student usw. bezeichnet wurde. Es ist doch die ganz normale deutsche Form der Mehrzahlbildung. Ich habe wirklich ein Problem damit, wenn sich so viele einen Abbrechen mit der …Innen- Form. Das hört sich nicht nur abgehakt an, sondern ich fühle mich dabei auch immer überbetont… Warum muss man nach der Mehrzahl noch einmal einen draufsattelnd und betonen, dass man neben der Mehrzahl auch noch die Frauen meint. Bin ich nicht schon in der Mehrzahl inbegriffen? Schon merkwürdig… zumindest für mein Empfinden.
Ich sage immer Schüler oder Kinder. Ich könnte ja ab jetzt immer zur Begrüßung „Guten Morgen, liebe KinderInnen“ sagen… ;-)
Von daher finde ich es gut, dass das Gendern in der Schule weggelassen werden sollte.
Ich kann es natürlich dann auch ab jetzt immer in der 1. Klasse so machen, dass ich die Kinder frage, ob sie als Junge, Mädchen oder als Queer bezeichnet werden wollen… ich bin gespannt, wieviele ElternInnen dann auf der Matte stehen würden
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Renking • 21.07.2023
Frauen sind deshalb mitgemeint, weil es für viele Begriffe einfach noch keine weiblichen Bezeichnungen gibt. War nicht nötig, weil Frauen nichts zu melden hatten. Langsam ändert sich das. Das sollte sich auch in der Sprache wiederspiegeln
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Renking • 13.07.2023
Ich halte garnichts davon. Das Verbot wundert mich in Sachsen aber garnicht. Ich bin für eine geschlechtergerechte Sprache in öffentlichen Einrichtungen (vonseiten der Einrichtung aus) damit auch alle sich angesprochen fühlen. Privat kann jeder machen was er/sie möchte. Heißt Schüler*innen dürfen in ihren Aufsätzen geschlechtergerechte Sprache verwenden, wie sie das möchten oder nicht. Die Schulen sollten in den Aufgabenstellungen geschlechtergerechte Sprache benutzen.

Geschlechtergerechte Sprache heißt nicht zwingend "gendern". Man kann auch z.B. Studierende schreiben und muss nicht Student*innen schreiben, wenn man sich das Sternchen sparen möchte.
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René Nehring • 14.07.2023
Nicht jeder Student ist auch ein Studierender: Das eine meint einen Status, das andere eine Tätigkeit.
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Conny • 15.07.2023
"Im Zimmer nebenan sind schlafende Studierende"
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Hans Falkenau • 13.07.2023
Ich bin bei Verboten immer zurückhaltend. Gerade bei der Sprache. Wer will überhaupt entscheiden, was eine „richtige“ oder „falsche“ Sprache ist? Ich jedenfalls möchte mir von keiner Regierung oder Behörde vorschreiben lassen, wie ich zu reden oder schreiben habe.

Generell halte ich diese Sprachregelungswut für eine typisch deutsche Sache. Es war doch schon bei der neuen Rechtschreibung anmaßend, dass ein paar wahnsinnige Germanisten der Meinung waren, sie hätten das Recht, gewachsene Schreibweisen einfach per Beschluss zu ändern.
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Grüne Flora • 13.07.2023
Danke für diesen Kommentar! Mich nerven immer all jene, die auf der einen Seite (deren Ansichten sie nicht teilen) gegen Vorschriften, Regelungen und Gebote protestieren, aber dann, wenn es um die Durchsetzung der eigenen Ansichten geht, von Vorschriften, Regelungen und Geboten gar nicht genug bekommen können.
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Conny • 13.07.2023
Komm, komm, Flora. Ich würde mal schätzen, jeder Mensch protestiert gegen Vorschriften, die er für zu hart oder überflüssig hält und unterstüzt diejenigen, die er für sinnvoll erachtet. Was ist daran nervig? Ich finde das relativ banal.
Es geht bei dem "Verbot" ja nicht um eine Bestrafung, sondern um eine verbindliche Regelung. Eben nicht optional, so dass jeder es machen kann wie er es will und der Grund dieser Verbindlichkeit hat mit der sonst nicht mehr erlernbaren Sprache in einem Umfeld (Schule) zutun, in dem sich Schülergenerationen zunehmend schwerer tun, die Sprache solide zu erlernen.
Man könnte sich natürlich fragen, warum brauchen wir dann ein Verbot und nicht eine verbindliche Regelung? Wir haben bereits eine verbindliche Regelung. Aber offensichtlich reicht die nicht und einigen Lehrern ist es wichtiger, ihre politische Agenda durchzudrücken.
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Grüne Flora • 16.07.2023
Na ja, ich glaube, dass man schon annehmen darf, dass zumindest ein Teil derjenigen, die nun ein Verbot der Gendersprache fordern, zu denen gehören, die sonst nicht laut genug das Wort „Freiheit“ rufen können.
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Conny • 13.07.2023
Nutzer hat den Beitrag gelöscht.
Conny • 12.07.2023
Ich bin voll dafür, so wie es der Text sagt, ausnahmslos den amtlichen Regeln des Rats für deutsche Rechtschreibung zu folgen.
Speziell in den Bildungseinrichtungen sollte der Fokus auf dem klarsten und bestmöglichen Spracherwerb und Sprachumgang liegen. Verkomplizieren von Texte und Ablenken vom eigentlichen Inhalt durch permanentes "Sichtbarmachen" einer Tatsache, die mit dem Inhalt nichts zutun hat, lehne ich ab.
In Baden-Württemberg haben wir demnächst auch eine Volksabstimmung gegen dieses Gendern in der Schule. Das Quorum ist bereits erreicht worden.
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