Anmoderation von Conny:
Hier mal ein leichteres Thema: wie haltet ihr es mit Brauchtum an Ostern? Bedeutet euch dieses Fest etwas?

Kommentare (47)

Marie Stüdemann • 06.04.2023
Ich fange hier mal einen neuen Threat an, vielleicht schreibt ja noch jemand etwas dazu …

Ich gehe sehr gern in die Kirche. Leider schaffe ich es jedoch meistens nur zu den großen Festen wie Ostern und Weihnachten. Aber wenn ich in die Kirche gehe, nehme ich die Feste viel bewusster wahr also ohne Gottesdienstbesuch.
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Conny • 06.04.2023
Ist das die Antwort zu: "Findest Du, dass Brauchtum ein leichtes Thema ist? :-) Es gäbe dazu eine Menge zu diskutieren."?
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Marie Stüdemann • 06.04.2023
Hallo Conny, sorry, ich bin bislang noch nicht dazu gekommen, Dir zu antworten. Hole das in den nächsten Tagen nach :-)
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Conny • 06.04.2023
Ich hatte früher sehr viel Bezug zur Kirche. Jetzt wenig. In den letzten Jahren wurde mir zusätzlich der Gottesdienst durch belehrende politische Botschaften überfrachtet und verleidet. Mein Mann versteht die Predigt nicht und kann sehr entspannt sich auf die Zeremonien konzentrieren und die Andacht genießen. Ich beneide das manchmal...
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Hans Falkenau • 08.04.2023
In der Tat ist Dein Mann in dieser Hinsicht zu beneiden. Allerdings ist vielfach auch die Kirchenmusik nicht mehr das, was sie einmal war.
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Conny • 08.04.2023
@Hans: Echt? Inwiefern? Sprichst du als Konsument oder als Ausführender der Kirchenmusik?
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Renking • 08.04.2023
Naja auch die Kirche muss mit der Zeit gehen. Sonst können die bald dichtmachen.
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Conny • 08.04.2023
Nutzer hat den Beitrag gelöscht.
Marie Stüdemann • 06.04.2023
Die Politisierung nervt mich auch. Aber unser Pfarrer verzichtet zum Glück meistens darauf und reflektiert die Glaubensbotschaften mehr an alltäglichen Lebenssituationen.
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Grüne Flora • 07.04.2023
Ich finde die Politisierung grundsätzlich nicht schlecht. Damit erhält eine 2000 Jahre alte Geschichte immer wieder eine neue Aktualität. Allerdings sollten die Ausflüge in die Politik immer Bezüge zum Glauben haben.
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Luise Sievers • 05.04.2023
Ich finde es schön, wie alle Länder und Religionen unterschiedliche Rituale haben.
Ich bin auch keine Vegetariern. Aber ich konnte es nur noch nie leiden, wenn kleine Baby-Tiere geschlachtet werden. Diese durften noch nicht einmal groß werden, bevor der Mensch, als das stärkere Tier, diese kleinen Wesen schlachtet. Das gilt nicht nur für Lämmer sondern auch z.B. für Kälber…
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Marie Stüdemann • 06.04.2023
Ich stimme Dir zu, Luise! Ritualmorde sind ekelhaft und grausam!
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Mahdi • 06.04.2023
Mich stoßen die ganzen Tieropfer auch ab.
In der Torah, den Büchern Mose, werden einige Opfer vorgeschrieben, jedoch wird u.a. in den Psalmen klargestellt, dass Gott diese eigentlich gar nicht will, sondern eine Änderung unserer Herzen.
Christen sind von sämtlichen Tieropfern ohnehin befreit. ;)
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Hans Falkenau • 06.04.2023
Wieder einmal ein sehr interessanter Hinweis, Mahdi! Ich muss unbedingt mal wieder in die Bibel schauen, und zwar verstärkt in das Alte Testament.
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Mahdi • 04.04.2023
Auf Nachfrage von Hans Falkenau schreibe ich etwas zu Pessach, welches das jüdische /biblische Fest ist, an dem an den Auszug aus Ägypten erinnert wird und eines der wichtigsten Feste für Juden ist.
Im Englischen heißt es "Passover", was das "Vorrüberziehen" des Todesengels beschreibt.
Am Vorabend (Sederabend) zu Pessach wird (meist im Kreis der Familie) die Haggada, die Nacherzählung vorgelesen, wo die Geschichte Moses beschrieben wird, wie er zum Pharao geht, die 10 Plagen, die kommen und schließlich der Auszug und die Durchquerung des roten Meeres.
Es gibt einige Riten, die am Sederabend vollzogen werden; manche mit biblischem Bezug, andere im Laufe der Zeit von Rabbinern "dazugedichtet", die sich auf verschiedene Aspekte, wie die Sklavenarbeit, das geschlachtete Lamm, die ungesäuerten Brote (Mazot), etc. beziehen.
Es richtet sich nach dem hebräischen Kalender und fällt meist auf eine ähnliche Zeit wie Ostern.

Das Jesus am Tag vor diesem Fest gekreuzigt wurde, ist im Hinblick auf die Symbolik nicht zu unterschätzen und nur mit diesem Bezug kommt die Bedeutung erst richtig zum Tragen.
Denn Jesus gilt als sündloser Mensch (selbst im Islam) und ist damit die Entsprechung des vollkommenen Lammes, welches geschlachtet werden sollte und dessen Blut an den Türbalken gestrichen werden sollte, damit der Todesengel vorübber zieht. So bringt das Blut Jesu am Kreuz nach christlichem Glauben die Vergebung der eigenen Schuld und ewiges Leben.
Und so wie die Israeliten von der Sklaverei in Ägypten befreit wurden, so ist
ein bekennender Christ nach seiner Glaubensvorstellung von der Sünde befreit.
Ich könnte noch mehr in die Details gehen, aber ich denke, es wird klar, wie sehr Pessach und die Kreuzigungs- und Auferstehungsgeschichte Jesu miteinander verknüpft sind.
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Marie Stüdemann • 06.04.2023
Schließe mich Hans Falkenau, Renking und Grüner Flora an.
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Hans Falkenau • 04.04.2023
Hallo Mahdi,

vielen Dank für die Erläuterungen! Ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an, dass Du die Zusammenhänge schön erläutert hast. Es hat sich also gelohnt, dass ich nachgefragt habe :-)
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Renking • 04.04.2023
Vielen Dank für die Ausführungen. Mir war dieser Zusammenhang zwischen Pessach und Ostern nicht bewusst.
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Grüne Flora • 04.04.2023
Vielen Dank für diese übersichtliche Erläuterung! Es ist immer wieder schön, in andere Kulturen einzutauchen. Aber auch immer schade, erkennen zu müssen, dass man nicht alles wissen kann.
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Hans Falkenau • 03.04.2023
Ich habe gerade zu dieser Debatte noch eine Umfrage gepostet.
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Mahdi • 03.04.2023
In die traditionelle Kirche gehe ich nicht, aber in eine Gemeinde und zu Ostern ist es auch nicht, sondern anlässlich Pessach, ist aber auch keine Synagoge. ;)
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Hans Falkenau • 04.04.2023
Kannst Du mehr zum Pessach-Fest schreiben? Vielleicht auch oben, nicht hier als Antwort, wo es vielleicht untergeht.
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Luise Sievers • 01.04.2023
Für mich ist Ostern eher ein Frühlingsfest. Ich bin nicht religiös. Ich bringe zwar meinen Schülern bei, warum es die jeweiligen Feste gibt und was sie bedeuten, für mich selbst sind sie jedoch anders bedeutend.
Das Osterfest ist so besonders, weil dieser „Hase“ die Phantasie der Kinder unglaublich beflügelt. Dann auch noch die Eier und Naschsachen im Garten zwischen den ersten Knospen und Blüten mit glänzenden, aufgeregten Kinderaugen suchen zu sehen ist das besondere Erlebnis für mich.
Weihnachten hat ebenfalls mit Kinderaugen zu tun. Aber auch ein paar alte Bräuche zu pflegen, wie Weihnachtsgeschichten vorlesen, Weihnachtslieder singen und selbstgebastelten Kekse zu essen ist elementarer Teil des Festes.
Der zweite wichtige Punkt ist, dass durch die Feiertage wirklich die ganze Familie zusammenkommen kann. Daher sind für mich die Feiertage immer besonders wichtige Familientage. Einen Herren- oder Frauentag feiern wir nicht. Es ist keine große Leistung ein Mann oder eine Frau zu sein. Eine Mutter oder ein Vater zu sein, dazu gehört definitiv sehr viel mehr. Daher sind Vater- und Muttertag für mich ebenfalls besondere Tage.
Ich gebe Euch recht. Die Gerücheexplosion bei Weihnachtsgebäck kann ich zu keiner anderen Jahreszeit so gut leiden, wie direkt zu Weihnachten. Meine Kollegin hat gerade Butterkekse in Osterdeko gebacken. Das fand ich süß, konnte dem aber nicht wirklich etwas abgewinnen.
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René Nehring • 31.03.2023
@Mahdi:

Es ist das große Erfolgsgeheimnis des Christentums gewesen, dass es in der Lage war, sich in die verschiedenen Kulturkreise, in denen christliche Missionare unterwegs waren, zu integrieren. Man sehe sich nur die katholischen Kirchen in Irland, im Rheinland oder in Süditalien an.

In Deutschland war die Wandlungsfähigkeit besonders stark. So haben die bedeutendsten christlichen Feste – Weihnachten und Ostern – bei uns (und zwar nur bei uns) Namen, die nicht auf das Christentum zurückgehen, sondern auf heidnische Bräuche. In allen anderen Ländern (korrigiert mich gern, wenn ich mich irre) haben die Namen der Feste immer christliche Bezüge.

In dieser Mischung aus heidnischen Bezügen und christlichen Inhalten konnten sie zu den unbestritten wichtigsten Festen werden.
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Mahdi • 01.04.2023
Ich stimme Dir zu.
Aber richtig merkwürdig wird es, wenn man sich die Feiertage in lateinamerikanischen Ländern anschaut, wo christliche Bräuche sich mit heidnischen Bräuchen in einer Art vermischen, dass es richtig skurril wird.
Ich will eigentlich auch nicht werten, denn jeder soll nach seiner Facon selig werden, um mal einen bekannten Monarchen zu zitieren. Ich finde es nur traurig, wenn Christen sich an Dinge halten, die keinen biblischen Bezug haben und ihren Glauben von den Wurzeln trennen.
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Mahdi • 31.03.2023
Ich kann die bisherigen Kommentare nachvollziehen und finde es schön, dass Menschen bestimmte Feiertage halten und ihnen wichtig ist.
Doch ich habe ein gespaltenes Verhältnis zu Ostern.
Es ist für mich ein skurriler Mix aus heidnischen und christlichen Bräuchen und Symbolen.
Da Jesus kurz vor Pessach gekreuzigt wurde und in der Bibel dieses Fest eingehend erklärt wird und für immer zu halten ist, finde ich es befremdlich, dass Christen Ostern und nicht Pessach feiern. Diese Entfremdung vom Ursprung zieht sich auch bei Weihnachten und mit dem Sonntag durch.
Die meisten Christen hinterfragen nicht mal, an welche Dinge sie sich halten, obwohl sie nicht mit einer Silbe in der Bibel erwähnt werden. Aber das ist typisch bei allen Religionen.

Wer Ostern feiern will, soll es gerne tun, aber ich finde, man sollte sich immer fragen, was man eigentlich feiert und warum.
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Conny • 31.03.2023
Naja, die Auferstehung wird eben höher geschätzt als die Kreuzigung. Es ist die Überwindung des Todes. Soweit finde ich das logisch.
Der Mix zwischen Bräuchen verschiedenen Ursprungs zeigt eigentlich nur, dass Rituale offensichtlich sehr wichtig für die Menschheit sind. Sind die religiösen Bezüge zu schwach oder schließen nicht genug Menschen der Gesellschaft ein, so werden sie durch andere "attraktive" Rituale ergänzt, die etwas mit den Lebnesumständen der Leute zutun haben.
Dazu kommt dann in unserer Zeit natürlich der Aspekt der Kommerzialisierung: lässt sich ein Fest auch wirtschaftlich ausschlachten? Gut sieht man das am Feiertag Himmelfahrt/Vatertag.
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Mahdi • 31.03.2023
Die Auferstehung ist genau während Pessach geschehen, von daher eigentlich nur ein Grund mehr, dieses Fest zu feiern. Zumal es die vollständige Erfüllung von Pessach und den Symbolen ist: Das Lamm, das geschlachtet werden musste und dessen Blut an den Türbalken gestrichen wurde, damit der Todesengel die Bewohner des Hauses verschonte. Das Volk, dass aus der Knechtschaft befreit wurde.
Wer an die Biblischen Geschichten glaubt, der sollte eigentlich die Zusammenhänge erkennen und verstehen, dass Jesus und seine Lehren nicht vom jüdischen Ursprung losgelöst werden darf, sonst kommt genau das dabei raus, was heutzutage als Christentum in seinen unterschiedlichsten Formen bekannt ist.
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Conny • 30.03.2023
@Marie, jetzt bin ich aber schon neugierig geworden bei deiner Aussage "da gäbe es eine Menge zu diskutieren". Hört sich spannend an. Sag doch mal...
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Marcus Izac • 29.03.2023
Für mich hat Ostern erstaunlich wenig Bedeutung. Als Kind gab es halt das klassische Eier bzw. Geschenkesuchen (immer nur Kleinigkeiten). Vielleicht kam Verwandtschaft vorbei, das war es dann meistens aber auch schon.
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Grüne Flora • 30.03.2023
Klingt irgendwie schade. Und was ist mit den anderen Feiertagen?
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Marie Stüdemann • 29.03.2023
@Conny:

Findest Du, dass Brauchtum ein leichtes Thema ist? :-) Es gäbe dazu eine Menge zu diskutieren.

Was Ostern angeht steht es bei mir an zweiter Stelle - nach Weihnachten.
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Conny • 29.03.2023
@Marie: "Leicht" oder vielleicht eher "mehr erfreulich" als einige andere Themen kürzlich...
Wie wichtig unsere jahreszeitlichen Brauchtümer sind (religiös oder nicht religiös) ist mir nocheinmal bewußter geworden, seit ich mit einem Mann von Down Under verheiratet bin. Europäische Jahreszeitenriten machen dort keinen Sinn. Er hat ihren tieferen Sinn erst verstanden, als er hier seinen ersten Winter und dann den darauffolgenden Frühling erlebt hat. Seitdem ist er ein totaler Fan und wir nehmen alle Bräuche und Riten intensiv wahr - auch wenn wir in einer anderen Region sind und dort einen neuen Brauch kennenlernen.
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Grüne Flora • 30.03.2023
Hallo Conny, wir sind ja nicht immer einer Meinung ;-), hier aber schon. Auch wenn ich mich an stürmischen Herbst- oder extrem kalten Wintertagen nach der Wärme und Leichtigkeit des Südens sehne, genieße ich, dass die verschiedenen Jahreszeiten bei uns immer wieder großartige Abwechslungen bieten. Und das sowohl beim Wetter als auch beim Erlebnis der Landschaften als auch bei den Speisen.
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Marie Stüdemann • 29.03.2023
Verstehe. Ich finde es auch gut, wie unser Jahr durch die Jahreszeiten und die damit verbundenen Bräuche getaktet ist. Dadurch gibt es immer eine gute Abwechslung.

Was ich auch interessant finde ist, wie sehr uns die Jahreszeiten zum Teil auch unbewusst prägen. So kann ich bestimmte Speisen immer nur in der jeweiligen Saison essen, zum Beispiel Lebkuchen im Advent oder auch bestimmte Salate nur im Frühling und Sommer. Zwiebelkuchen und Kürbissuppe gehen nur im Spätsommer/Herbst usw.
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Marcus Izac • 29.03.2023
Das mit den Speisen habe ich hauptsächlich bei Weihnachtsgebäck, Kohl und Grillfleisch. Gerade die Weihnachtsleckereien fangen erst mit dem ersten Advent an, auch wenn die Läden das Zeug gefühlt immer früher anbieten. Ich meide es so lange.
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Renking • 30.03.2023
Mittlerweile stehen die ja schon ab August im Laden. Mein Mann arbeitet im Einzelhandel und kommt dann immer schockiert nach Hause wenn wieder alles für die Weihnachtszeit dasteht.
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Conny • 30.03.2023
Ich meine mich zu erinnern irgendwo gelesen zu haben, dass die Gewürze des Weihnachtsgebäcks wie Stimmungsaufheller wirken. Das macht dann auch erst in der dunkelsten Jahreszeit Sinn.
Allerdings: nach Weihnachten schmecken sie komischerweise auch nicht mehr....
Das Ganze ist dann offensichtlich ein Fall von tiefer sinnlicher Verknüpfung von Gerüchen und Geschmack an ein besonderes Ereignis. Meine Mutter war mal überglücklich, als sie Pfefferkuchen geschenkt bekam, die nach der gleichen Rezeptur gebacken waren, die sie aus ihrer Kindheit im Gedächtnis hatte.
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Renking • 30.03.2023
Ich finde auch, dass Weihnachtsgebäck nur in der Weihnachtszeit nach Weihnachten schmeckt. Ansonsten sind es einfach Kekse oÄ
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